Von Gerhard Wisnewski
Wie weit ist eigentlich der Mond von der Erde entfernt? Dumme Frage, möchte man meinen. Schließlich kann man das seit 1969 auf den Zentimeter genau bestimmen. Und zwar, weil die Astronauten von Apollo 11 dort einen Laserreflektor abgesetzt haben. Peilt man diesen Reflektor mit einem Laserstrahl an, kann man aus der Laufzeit des Strahles die Entfernung Erde-Mond auf den Zentimeter genau berechnen. Sehr schön. Das Problem ist nur: Auch 39 Jahre nach Apollo 11 leben wir in dieser Frage hinter dem Mond. Das hat der bekannte Zeitrechnungsexperte Heribert Illig («Das erfundene Mittelalter») mit seinem Co-Autor Tom Reinhard aufgedeckt. Sie haben 22 Quellen für die Entfernung Erde-Mond verglichen; die zentimetergenauen Ergebnisse der Apollo-Missionen suchten sie vergebens.Vielmehr stießen sie auf ein heilloses Durcheinander und auf «rätselhaft ungenaue Entfernungsangaben». Und nicht nur das: «Unser Vergleich von Lexikoneinträgen, Internet-Auflistungen und amtlichen Angaben zeigt, dass es seit mindestens 122 Jahren kaum Veränderungen gegeben hat.»
Ein starkes Stück. Die Apollo-Missionen sind an der Entfernungsbestimmung Erde-Mond offenbar spurlos vorübergegangen: «Bessere Messmethoden führten offenbar weder zu besseren Entfernungsangaben noch zu sorgfältigeren Rechnungen», so Illig und Reinhard. Der von der NASA angegebene Mindestabstand von 363.300 Kilometern wurde schon Ende des 19. Jahrhunderts genannt. Sogar auf einer NASA-Seite zum Thema «Die Messung der Entfernung des Mondes» fehlen die angeblich zentimetergenau gemessenen Mindest- und Maximalabstände. Das ist merkwürdig, denn eigentlich sollten exakt diese Zahlen der ganze Stolz und eines der zentralen Ergebnisse der Mondmissionen sein.
«Es ist ein Rätsel», so Illig und Reinhard, «wieso in aktuellen Lexika- und Interneteintragungen ungenaue und sogar falsch errechnete Mondentfernungen angegeben werden, die noch auf Relationen von Erdradius und Mondabstand aus antiker Zeit beruhen.»
Lesen Sie den ganzen Artikel im Download-Bereich. Mit freundlicher Genehmigung von Heribert Illig und Tom Reinhard.
Gerhard Wisnewski
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