Von Gerhard Wisnewski
«Heute habe ich in der Zeitung gelesen, dass die NASA die Original-Bilder und -Filme von der ersten Mondlandung nicht mehr findet», schrieb mir ein Leser. «Peinlich, peinlich. Ob die NASA wohl das gleiche Archivierungssystem wie der WDR verwendet…» (Dort wurde zuletzt meine Dokumentation «Aktenzeichen 11.9. ungelöst» als vermißt gemeldet.) Ja, ja – Filme kommen und gehen. Besonders unbequeme Filme. Unbequem? Quatsch. Wo die NASA doch gerade geplant hatte, der Welt die scharfen Originale zu zeigen – großes Indianerehrenwort.
Was wir kennen, sind nur die viel schlechteren Kopien: «Damals mussten die Aufzeichnungen erst auf einen Bildschirm übertragen und dann von einer Fernsehkamera aufgenommen werden, um dann über die Bildschirme in aller Welt zu flimmern.»
Das heißt also:
Aber warum? Paßten bei der NASA ein paar Kabel nicht zusammen? Hatte jemand den Adapter verschlampt? Freilich hätte sich schon der damalige Fußballfan beschwert, wenn dieses bahnbrechende Verfahren auch nur bei der Liveübertragung eines Länderspiels angewendet worden wäre und er seine Mannen nur als irrlichternde Schemen zu Gesicht bekommen hätte.
Das Geflimmer ist heute noch da, aber die guten Originale, die man der Welt nun – nachdem man geschlagene 37 Jahre an einem Adapter gebastelt hatte – zeigen wollte, sind weg. Aber warum? Ganz einfach: Wahrscheinlich, weil sie irgend jemand im Zuge der ganzen Diskussion um die Mondlandung mal sehen wollte und angefordert hat. Das Problem ist nur: Wenn schon die miserablen Kopien Fehler zeigen (zum Beispiel einen Lichtkegel, der vom «All» reflektiert wird), zeigen gute Aufnahmen vom «Set» noch viel mehr Fehler. Und zwar gestochen scharf.
Also weg damit. Sind damit auch wichtige «Beweise» für die Mondlandung futsch? Nein. Wenn, dann sind Beweise für die Fälschung futsch. Und genau das ist der Punkt: Auch mit guten TV-Aufnahmen kann man eine Mondlandung zwar falsifizieren, nicht aber verifizieren. Denn in Film– und Fernsehstudios ist bekanntlich alles möglich. Selbst wenn die Aufnahmen fehlerfrei wären, würde das noch gar nichts heißen. Denn schließlich haben wir im Fernsehen schon alles Mögliche gesehen: Fliegende Großmütter, Schreibmaschine schreibende Affen und sprechende Kamele – und eben Menschen, die auf dem Mond rumlaufen. Schon Stanley Kubrick hat uns etwa um dieselbe Zeit mit «2001 – Odyssee im Weltraum» fehlerfrei ins All geschickt. Jedenfalls vergleichsweise fehlerfrei. Dagegen ist die Mondlandung absolute Amateurarbeit (weshalb ich mich mit der Idee, Kubrick habe die Mondlandung inszeniert, auch nicht so recht anfreunden kann).
Der Verdacht erhärtet sich also, daß die Bänder verschwanden, weil sie die Mondlandung noch überzeugender falsifizieren würden, als das Material, das wir ohnehin schon kennen. Vielleicht wurden die Bänder tatsächlich von irgendwem zur Ansicht angefordert – und da mußten sie eben weg. Und auch für den Fall, daß sie doch wieder auftauchen, hat sich die NASA schon mal abgesichert: «Nasa-Sprecher Hautaloma befürchtet, dass sich die Bänder dann nicht mehr abspielen ließen – weil die Magnetbänder mittlerweile zerstört sein könnten», berichtete Spiegel Online.
Schon das wäre für sich genommen ein gigantischer konservatorischer Skandal. Und ein weiteres Symbol für den Niedergang der USA.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0,1518,431742,00.html
Gerhard Wisnewski
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