Die Bilderberger-Konferenz ist wohl die einzige Konferenz, die ihr Stattfinden erst nach ihrem Abschluss ankündigt: »Das Bilderberger Meeting wird vom 14. bis 17. Mai 2009 in Vouliagmeni, Griechenland, stattfinden«, heißt es mit Datum vom 17. Mai 2009 in der offiziellen Pressemitteilung. Vielleicht haben andere das Fax »schon« am 17. Mai bekommen, bei mir traf die Ankündigung der abgehaltenen Konferenz erst am heutigen 19. Mai ein. Das offizielle Fax der »Bilderberger Meetings« bestätigt: Die Konferenz hat vom 14. bis 17. Mai 2009 in Vouliagmeni, Griechenland, stattgefunden. Aus Deutschland u.a. mit dabei: Josef Ackermann, Roland Koch und Peter Löscher (Siemens).
Wenn man sich die Liste anschaut, kann man es kaum glauben, welche internationalen Politik- und Business-Größen sich zwischen dem 14. und 17. Mai klammheimlich durch den kleinen Athener Vorort Vouliagmeni gestohlen haben, um im Nafsik Astir Palace eine geheime Konferenz abzuhalten: Doch das Dokument, das am heutigen 19. Mai 2009 aus meinem Fax schnurrte, lässt keinen Zweifel offen. Oben auf dem Hügel der kleinen Halbinsel vor Athen trafen sich Josef Ackermann mit dem Direktor der US-amerikanischen National Security Agency (NSA) Keith Alexander, der ehemalige Siemens-Vorstandschef Klaus Kleinfeld und der jetzige Vorstandschef Peter Löscher mit NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer, der hessische Ministerpräsident Roland Koch mit His Royal Highness Prinz Philippe, der Geschäftsführer von Airbus/SAS Thomas Enders mit dem Chef der griechischen Nationalbank, Takis Arapoglou, der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion Eckart von Klaeden mit dem österreichischen Bundeskanzler Werner Faymann, der Schweizer Groß-Verleger Michael Ringier mit dem US-Tycoon David Rockefeller.

Und natürlich noch mit vielen anderen. Insgesamt führt die offizielle Liste 127 Namen auf – von A wie Ackermann bis Z wie Zoellick (Präsident der Weltbank). Minister, Premierminister und Bundeskanzler aus ganz Europa gaben sich mit Bankiers, Finanzhaien und amerikanischen Imperial-Strategen die Klinke in die Hand. Mit dabei waren neben den oben Genannten zahlreiche weitere, teilweise berüchtigte Figuren wie der ehemalige stellvertretende US-Verteidigungsminister und Kriegsstratege Paul Wolfowitz, der ehemalige Weltbank-Chef James Wolfensohn, der Schweizer Politiker Christoph Blocher, der ultrarechte US-Außenpolitiker und »Fürst der Finsternis« Richard Perle und der Präsident der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet. Dabei muss die Liste keineswegs komplett sein. In der Vergangenheit wurden immer wieder auch Konferenz-Besucher bekannt, die nicht auf der offiziellen Teilnehmerliste standen.

Über den Inhalt der Konferenz äußert sich die offizielle Pressemitteilung nur sehr allgemein und zurückhaltend:
»Die Konferenz wird sich hauptsächlich mit der Finanzkrise, Regierungen und Märkten, der Rolle von Institutionen, Marktökonomien und Demokratien, Irak, Pakistan und Afghanistan, den USA und der Welt, Cyberterrorismus, neuem Imperialismus, Protektionismus sowie den Herausforderungen nach Kyoto befassen.«
Zwei Drittel der Teilnehmer kämen aus Europa und ein Drittel aus den USA. Dabei muss es wohl wirklich heißen: Ein Drittel der Teilnehmer kommt aus den USA und der Rest aus Europa. Denn die USA geben mit ihren Einpeitschern Rockefeller, Wolfowitz und Perle in der Bilderberger-Konferenz eindeutig den Ton an. Nur einer fehlte auf der Liste: Alt-Geostratege Henry Kissinger. Angeblich hegt der eine Abneigung gegen Griechenland …
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Gerhard Wisnewski
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