Ob Krieg, »Vergeltungsschlag« oder Offensive: Ohne False-Flag-Aktion geht bekanntlich gar nichts. Und ebenso bekanntlich basteln die USA und die ukrainische Putschregierung mit Feuereifer an einem Kriegsvorwand, um Russland eines Überfalls zu beschuldigen und in den Konflikt hinein zu ziehen. Jetzt sind neue Meldungen aufgetaucht, wonach für den 8. oder 9. Mai neue Provokationen geplant sein sollen…

Rebellen-Panzer Ukraine 2015/Von Mstyslav Chernov
Russland ist noch einer der letzten großen Happen auf der Speisekarte der angloamerikanischen Imperialisten, bevor sie die Welt endgültig ihr Eigen nennen können. Früher oder später wird Russland also »dran kommen«, und zur Zeit sieht es ganz danach aus, als sei es schon so weit. Die angloamerikanischen Imperialisten wollen ihre mehr als 100 Jahre alten Pläne verwirklichen,
sich die gesamte Welt einzuverleiben. Die beiden großen Weltkriege waren dabei nur Etappen; nun steht über kurz oder lang Etappe Nummer drei bevor: der Krieg gegen Moskau.
Die militärische Eröffnung
Der erste Schritt wäre dabei natürlich ein Krieg der Ukraine gegen Russland – der zweite eine edle NATO-»Hilfsaktion« für das bedrängte Land. Also muss man Russland erst einmal in eine militärische Auseinandersetzung mit seinem Nachbarn hinein ziehen. Nichts einfacher als das. Die Geschichtsbücher sind voll von angeblichen Überfällen und Provokationen, die auch heute noch als authentische Geschichte gelten, in Wirklichkeit aber nur False-Flag-Aktionen waren.
Die False-Flag-Aktion ist so etwas wie der militärische Eröffnungszug, nach dem es wie auf einer Schiene oder Rutschbahn automatisch nur noch bergab in Richtung Krieg gehen soll. Möglichst setzt sie Mechanismen und Automatismen in Gang, denen sich der Feind nicht entziehen kann, so dass er »mitmachen« muss. Wie so etwas im Fall der Ukraine aussehen kann, haben wir schon am 13. März 2014 berichtet, als ein amerikanischer Militärattaché in Kiew mit ukrainischen Militärs konspirierte, um einen getürkten Überfall auf einen Flughafen durchzuführen. Das Ziel bestand damals darin, die Volksabstimmung am 16. März auf der Krim zu verhindern.
Die Aktion fand bekanntlich nicht statt; ob sie durch andere Szenarien ersetzt wurde, ist unklar. Die illegale ukrainische Regierung berichtete seinerzeit tatsächlich von »Provokationen« durch die Russen. Die Frage ist allerdings, ob so etwas im entscheidenden Moment auch zum weltweiten Medienereignis hochkocht. Ohne Medienereignis kann eine False-Flag-Aktion nicht funktionieren. Am Ende stünde noch der vermeintliche Verteidiger als Aggressor da, wenn er es versäumt hätte, den angeblichen Angriff ausreichend zu dokumentieren und zu publizieren. Nach dem Motto: Wer anderen eine Grube gräbt…
Der Psychokrieg kommt vor dem Krieg
Mit nichts anderem dürften sich westliche und ukrainische Strategen zur Zeit beschäftigen, während Russland versucht, ihre Absichten zu erraten und zu vereiteln. Das Ganze ähnelt damit einem Schachspiel zwischen Bobby Fischer und Boris Spasski kurz vor der Eröffnung. Der Psychokrieg beherrscht in solchen Fällen die Atmosphäre.
Auf der russischen Seite ist man sich all dieser Umstände selbstverständlich bewusst. Gespannt wartet man darauf, welche Szenarien die Amerikaner und ihre ukrainischen Vasallen wohl aushecken werden, um der Welt einen Waffengang plausibel zu machen. Aber woher wissen wir überhaupt, dass die Provokation sehr wahrscheinlich vom Westen und nicht von den Russen ausgehen wird?
Ganz einfach: Weil Russland weiß, dass es »auf der Speisekarte« steht und keinen Krieg mit der NATO riskieren kann und will. Also wird es auch möglichst keinen Kriegsvorwand bieten.
Das paranoide Vorfeld
Nun gibt es neue Anzeichen für einen solchen »getürkten Kriegsgrund«. Dabei geht natürlich nichts ohne eine zünftige Maskerade. Wie die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtete, hat der ukrainische Geheimdienst SBU (Sluschba bespeky Ukrajiny = Sicherheitsdienst der Ukraine) nach unbestätigten Informationen heimlich »Hunderte von russischen Armeeuniformen und gefälschte russische Truppenausweise in die östliche Protesthochburg Donezk gebracht. Mit ihnen soll ein Angriff auf ukrainische Grenzsoldaten inszeniert werden, wie RIA Novosti aus Sicherheitskreisen in Kiew erfuhr«.
Zwar klingt das nicht gerade nach gesicherten Informationen. Andererseits ist im paranoiden Vorfeld eines Krieges überhaupt nichts sicher. Was ist Schein, was ist Sein? Was ist Lüge, was ist Wahrheit?
»Der SBU hat rund 200 Uniformsätze der russischen Armee und etwa 70 Dienstausweise russischer Truppenoffiziere aus Kiew nach Donezk gebracht«, teilte die Quelle laut RIA Novosti mit. »Der Transport sei von rund 20 Leibwächtern des Gouverneurs des Gebiets Donezk bewacht worden. Es sei geplant, einen Angriff auf ukrainische Grenzsoldaten vorzutäuschen und für Medien zu filmen.«
Klar: Wie gesagt geht ohne Bilder nichts. Ein Ereignis ohne Medienereignis ist überhaupt kein Ereignis. Geplant sei auch die Entführung eines russischen Soldaten, »um ihn dann als einen ›Beweis‹ für eine militärische Verwicklung Russlands zu präsentieren«. Auch eine inszenierte russische Seelandung im Raum Odessa soll demnach auf dem Programm stehen. »Zum gleichen Zweck sei eine ukrainische Panzerkolonne in Welikaja Nowosjolka (ca. 50 km westlich von Donezk) mit russischen Flaggen ausgestattet worden. Die Provokationen seien für den 8. und 9. Mai geplant.«
Na, dann dürfen wir ja mal gespannt sein, ob dieses Stück tatsächlich gegeben wird – demnächst in Ihrem Schmierentheater.
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