Der Mediziner Dr. Bodo Schiffmann gehört zu den ganz mutigen Aufklärern in der sogenannten Corona-Krise. In Hunderten Videos, Interviews und Statements hat er unermüdlich über medizinische Tatsachen in Sachen Corona informiert. Schließlich hat er sogar Parteien (mit-) gegründet, erst Widerstand2020, dann Wir2020. Nun hat es ihn aber völlig aus der Kurve getragen. In seinem Parteiprogramm und in einem neuen Video vom 24. Juli 2020 schwärmt er von der UNO und einer Weltregierung…und von Raumschiff Enterprise.
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«Ein Weg aus der Globalisierungsmisere und dem Wahn des Neoliberalismus ist es, die nationale Politik zu internationalisieren, um der Erpressung durch die Konzerne zu entkommen. Dies kann und muss im Rahmen der EU und besonders im Rahmen der Vereinten Nationen (VN) geschehen», heißt es da auf Seite 11 des Parteiprogramms von Wir2020 – das zwar auch viele gute Ideen und Aussagen enthält, aber in einem entscheidenden Punkt völlig daneben liegt: Denn die EU und die UNO sind Globalisierung und sind gleichbedeutend mit der Erpressung der Konzerne, wie das Beispiel WHO und Bill Gates zeigt.
«Global Governance (Weltinnenpolitik oder Erdpolitik)», so das Programm weiter (S. 12), «wird ein wichtiges Ziel und zentrales Thema unserer Außenpolitik sein. Dazu gehört auch, dass die VN [Vereinte Nationen] das Gewaltmonopol besitzen und behalten müssen. Die VN müssen finanziell und organisatorisch in die Lage versetzt werden, Verträge zu überwachen und ihre Einhaltung effektiv durchzusetzen.»
Ein zentralistisches und totalitäres Konzept
Natürlich habe ich größten Respekt für Dr. Schiffmann und seine bisherige Leistung. Dafür ein Riesenkompliment von mir. Nur: Damit lenkt die «neue Partei» Wir2020 die kritischen Potenziale wie eine Art Trichter direkt in den Schoß der UNO. Die UNO ist aber ein zentralistisches und totalitäres Konzept unter dem Deckmantel des Friedens und der Menschlichkeit, entworfen u.a. von Leuten wie Roosevelt, Churchill und Rockefeller. Eine monozentrische Weltorganisation bedeutet, dass man statt 200 Regierungen nur noch eine übernehmen muss, um eine globale Diktatur zu errichten. Das ist mit kurzen Worten genau das Ziel einer Weltregierung. In einer Weltregierung wird der Einzelne außerdem noch mehr atomisiert, als jetzt schon in einem Nationalstaat. Eine Weltregierung «der Menschen» wird es niemals geben, sondern nur eine Weltregierung der «Eliten» – gegen die Menschen. Was wir brauchen, ist Subsidiarität und Dezentralisierung, übrigens früher mal ein Anliegen der Grünen. Der One World Gedanke aber ist eine «Vision» der herrschenden globalen Eliten. Die gegenwärtige konkrete Ausprägung der Weltregierung, die UNO, hat sich durch die Corona-Operation endgültig als totalitäre und verlogene Organisation bloßgestellt.
Des Weiteren heißt «Global Governance» nicht «Weltinnenpolitik» oder «Erdpolitik», wie es im Wir2020-Programm heißt. Sondern das sind erstaunlich beschönigende Umschreibungen für «globale Regierungstätigkeit». Das in dem Parteiprogramm geforderte Gewaltmonopol für die UNO ist das, was Gates, Rockefeller, Churchill und andere Kriminelle auch gefordert haben oder fordern würden. Eine ausreichende Finanzierung für die UN sowie ihre Befugnis, «Verträge zu überwachen und ihre Einhaltung effektiv durchzusetzen», ist ein absolutes No Go, denn es ist ja gerade das Problem, dass die UNO die Welt über irrsinnige Abkommen regiert, die eine Menge Unheil angerichtet haben, zum Beispiel im Bildungssektor. Die globale Corona-Operation ist nur die bisherige die Krönung dieser Politik. Hier sieht man direkt, zu welchem Wahnsinn eine Weltregierung führt. Die Corona-Maßnahmen haben mit der freien Selbstbestimmung der Völker nichts zu tun und verstoßen daher auch gegen die UN Charta.
Eine romantische Propagandavision
Vielleicht ist das, was Herr Schiffmann unter einer Neuen Weltordnung versteht, nicht das, was Merkel und Konsorten darunter verstehen. Das mag sein. Nur interessiert das keinen, denn das steht nicht im Parteiprogramm, und selbst wenn, würde es ebenfalls niemanden interessieren. Denn nützliche Helferlein sind auf diesem Weg immer willkommen, um später ausgebootet zu werden. Eine Weltordnung, «die auf einer Menschheitsfamilie» (wie er in seinem Video vom 24. Juli sagt) beruht, ist ein romantisches Propagandakonzept, das schon seit vielen Jahren von Politikern und Pop-Ikonen propagiert wird, wie etwa solchen Hollywood-Puppen wie Michael Jackson («We are the world»). Eine «Menschheitsfamilie» gibt es aber nicht, sondern nur regionale und/oder ethnische Gemeinschaften, die sich frei und selbstbestimmt zu organisieren haben.
Wer etwas anderes vertritt, hängt dem Konzept von «dem einen Menschen» an, also der totalen Gleichmacherei in Sozialismus und Weltkommunismus.
Virus oder Alien
Endgültig sprachlos macht die Heranziehung einer Hollywood-Produktion wie «Raumschiff Enterprise» als politisches Konzept für die Menschheit. Hier entgleist der verdienstvolle Herr Dr. Schiffmann politisch total. Muss man das noch weiter kommentieren? Na gut: Ein gemeinsamer äußerer Feind, wie etwa irgendeine Alien-Zivilisation, wenn es so etwas gäbe, würde die Menschheit vielleicht einen, aber wie: Nämlich in Kriegsrecht und Ausnahmezustand, also das, was bereits unter Corona stattfindet. Der «Enterprise»-Drehbuchautor Gene Roddenberry war Bomberpilot im Zweiten Weltkrieg und Träger des Distinguished Flying Cross. Das Raumschiff «USS Enterprise» ist nicht nur eine Hollywood-Phantasie, sondern so heißt eine ganze Serie von waffenstarrenden Kriegsschiffen, nämlich die Flugzeugträger der Enterprise-Klasse. Warum wurde das Hollywood-Raumschiff nicht einfach «Peace» oder «Mankind» genannt, sondern nach einer furchterregenden Kriegsschiff-Klasse? Der gemeinsame Feind, in der Science Fiction das Alien, ist vorerst ein angebliches Virus. Es wird zufälligerweise ja auch optisch als eine Art Alien dargestellt.
Raumschiff Enterprise mit seiner internationalen, universalen und multikulturellen Mannschaft ist nichts weiter als ein Modell für den gewünschten Erdball. Natürlich unter der Führung eines US-Kapitäns und mit dem Namenspräfix USS: United States Ship. Das heißt, die Menschheit sitzt in einem Boot der Vereinigten Staaten von Amerika – unter deren Kommando.
Machtexplosion statt Machtbegrenzung
Mit der Corona-Krise hätten wir vielleicht die Möglichkeit, «den nächsten Schritt in eine Welt zu machen, bei der es um Frieden, Liebe, und Machtbegrenzung geht», so Schiffmann in seinem Video. Eine Weltregierung ist aber keine Machtbegrenzung, sondern eine Machtexplosion. Eine dezentrale Welt freier und selbstbestimmter Völker ist dagegen ein System des Interessenausgleichs und der berühmten «Checks und Balances». Dieses System wurde durch Corona erst mal im ganz großen Stil ausgehebelt. Mit anderen Worten redet sich Herr Dr. Schiffmann nach den fatalen Passagen in seinem Programm hier nun endgültig um Kopf und Kragen.
Es kommt auch nicht darauf an, wie irgendjemand Herrn Dr. Schiffmann einschätzt, nämlich, weil das gar keine Rolle spielt. Diese Partei hat sich damit nun auch mündlich durch ihren Vorsitzenden zur New World Order à la Rockefeller, Gates, Obama, Merkel, Macron bekannt, um nur einen winzigen Teil dieser globalistischen und weltkommunistischen Despoten zu benennen. Und die werden sich für die neuen One World-Romantiker von Wir2020 herzlich bedanken und das hier gebündelte Potenzial zu nutzen und zu lenken wissen – Schiffmann und sein hier unterstellter guter Wille hin oder her.
Es gibt nur eine Möglichkeit, diesen Schaden zu beheben: Streichung der entsprechenden Passagen über Neue Weltordnung und UNO in dem Programm von Wir2020 und ein klares Bekenntnis zu Dezentralität, Subsidiarität und zu einer Welt selbstbestimmter, gleichberechtigter und souveräner Völker und Staaten.
Wenn die Griechen erst ein neues Reformpaket vorlegen, dann wird alles gut, haben unsere Politiker bisher suggeriert: Dann kann man dem schlechten Geld auch wieder gutes hinterher werfen und weitere Milliarden fließen lassen. Dabei ist das natürlich Blödsinn. Denn jedes von den Griechen vorgelegte Reformpaket ist ja nur ein Plan. Ob, wann und wie erfolgreich Athen ihn umsetzt, steht auf einem ganz anderen Blatt. Inzwischen drehen sich die Machtverhältnisse immer mehr um: Schon bald wird die Euro-Zone Griechenland das Geld bedingungslos hinterher werfen. Merkel & Co. verlieren die Kontrolle…

Wolfgang Schäuble ist ja ein ganz Tougher: »Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hält eine weitere Finanzhilfe der Euro-Zone für Griechenland nur im Rahmen eines neuen Programms mit Spar- und Reformvereinbarungen für möglich«, berichtete die Website der Augsburger Allgemeinen am 7. Juli 2015: »›Ohne ein Programm gibt es keine Möglichkeiten, im Namen der Euro-Zone Griechenland zu helfen‹, sagte Schäuble unmittelbar vor einem Treffen der Euro-Finanzminister am Dienstag in Brüssel.« Und die Bundeskanzlerin erst: »Reformen seien die Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss des zweiten Hilfsprogramms und für europäische Hilfe« (N24, online, 18.06.2015).
Was den Eindruck erweckt, dass es Geld nur gegen Reformen gibt. Und schon nickt das Publikum zufrieden: Jawoll, erst wenn die Griechen Reformen durchführen, gibt es frisches Cash. Nur sollte man Reformprogramme oder -pläne nicht mit den Reformen selbst verwechseln.
Die vielbeschworene »Konditionalität« (also die Bindung von neuen Krediten an Reformen) gibt es in Wirklichkeit überhaupt nicht. Denn das Geld fließt ja bereits, wenn die Griechen nur Reformvorschläge oder absichtserklärungen vorlegen.
Das geht auch gar nicht anders, denn warten, bis die jeweiligen Reformen greifen, kann man ja nicht. Dann wären die Griechen in jedem Fall pleite.
Teufelskreis Euro-Rettung
Alles in allem gibt es also gleich zwei Unsicherheiten:
Das ist in ungefähr so, als würde eine Bank einen Kredit für ein bloßes Geschäftsmodell vergeben. Ob es funktioniert, weiß man erst nach Jahren. Wenn die Kanzlerin also sagt, Reformen seien die Voraussetzung für ein zweites Hilfsprogramm und für europäische Hilfe, ist das Rosstäuscherei.
Denn rein logisch ist das ausgeschlossen: Reformen können gar nicht die Voraussetzung für die finanzielle Hilfe sein, weil sie erst danach umgesetzt werden können. Ganz richtig hat Spiegel Online hier einen Teufelskreis erkannt:
»Diesen Teufelskreis – ohne Finanzierung kein Programm, ohne Programm keine Finanzierung – zu durchbrechen ist die erste Aufgabe der Euro-Zone.«
Pläne sind Schall und Rauch
Und zwar eine unlösbare Aufgabe. Das Geld muss ja auf jeden Fall vor den Reformen fließen, sonst können die Griechen diese gar nicht mehr durchführen.
Trotzdem werden Reformvorschläge in Berlin dauernd mit Reformen gleichgesetzt und wird so getan, als seien die richtigen Reformvorschläge schon die Lösung: Bis Donnerstag müsse die griechische Regierung nun »detaillierte Reformvorschläge einreichen, ähnlich den Dokumenten, über die bis Ende Juni verhandelt wurde«, heißt es bei Spiegel Online (08.07.2015): »Allerdings, das hat unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel klargestellt: Die Anforderungen sind jetzt deutlich höher.«
Anforderungen an Pläne und Vorschläge, versteht sich – nur sind diese bekanntlich Schall und Rauch. Nach allem, was man über Griechenland weiß, ist es so gut wie ausgeschlossen, dass aus solchen »tragfähigen Vorschlägen« irgendwann wirksame Maßnahmen werden.
Was nicht (nur) an den Griechen oder deren Mentalität liegt, sondern daran, dass man dem Volk eben nicht noch mehr abpressen kann. Griechenland ist nun mal am Anschlag; es ist einfach nichts mehr da. Und an die vielbeschworenen »reichen Steuerhinterzieher« kommt man offenbar nicht ran.
Gemeinsam in den Untergang
Inzwischen drehen sich die Machtverhältnisse zwischen der Euro-Zone und Griechenland daher immer mehr um, wie auch schon in diesem Artikel dargestellt. Denn wenn man ein paar Tausend Euro Schulden hat, hat man zwar ein Problem – aber wenn man ein paar Millionen oder Milliarden Schulden hat, hat die Bank das Problem. Und die Bank, das sind in diesem Fall die »Institutionen« aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und IWF. Während Schäuble, Merkel und die anderen EU-Politiker dauernd Kontrolle suggerieren, haben sie genau diese nicht.
Nicht nur, dass sie immer neue Hilfsprogramme und Kredite für bloße Pläne auflegen müssen – inzwischen sollen die Griechen die Reformen auch noch »weitgehend selbst bestimmen dürfen«, so die Bild–Website vom 8. Juli 2015.
»Er kann nicht bestellen, er muss liefern!«, heult das Blatt in Bezug auf den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras:
»Doch er steht am Euro-Tresen und bestellt:
Und dann bestelle er noch einen dicken Präsentkorb: »Wir bitten um die Abdeckung des Finanzbedarfs unseres Landes und ein zukunftsorientiertes Wachstumsprogramm.«
Während Merkel und Co. also nunmehr vollständig die Kontrolle verlieren, geht diese immer mehr an Griechenland über. Das heißt: Die Griechen können demnächst irgendeinen leeren Zettel nach Brüssel schicken und werden dafür Geld bekommen – de facto also bedingungslos. Das liegt in der Logik dieser Schuldenkrise.
er Schwanz wackelt mit dem Hund. Oder aber man lässt das Euro-Projekt scheitern – mit allen Konsequenzen auch für die politische Nomenklatura. Und deshalb arbeiten Merkel, Schäuble&Co. auch nicht in erster Linie an der Euro- oder Griechenrettung, sondern vor allem an der eigenen…
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