Von Yavuz Özoguz
Erstmalig gibt Bin Laden wohl offen zu, dass er Mitarbeiter der US-Geheimdienste ist, aber der Main-Stream-Journalismus merkt es noch nicht einmal. Denn die sind glücklich, dass Bin Laden posthum versucht, ihr 11.9.-Kartenhaus aufrecht zu erhalten.
Eigentlich ist die Prozedur bekannt. Die USA geraten mehr und mehr bei einem bestimmten Thema in die Defensive, und kurz vor dem endgültigen Zusammenbruch jeglicher US-Glaubwürdigkeit zu jenem Thema (und derjenigen der Hof-Journalisten) taucht eine Stimme USAma bin Ladens auf, der alle US-Lügen bestätigt!
Dieses Mal aber wird es wirklich kritisch, denn es geht nicht mehr allein um die brutalen Überfälle in Afghanistan und Irak und die Besatzung, sondern um den 11. September selbst! In den USA pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass das Weiße Haus in die Verschwörung verwickelt ist. Und sie tun das so laut, dass selbst der eine oder andere Hof-Journalist sich die Frage stellt, ob er nicht rechtzeitig noch die Seiten wechselt, nachdem er Jahre lang die Lüge aufrecht erhalten hat. Zunehmend mehr Ingenieure fragen sich, wie die «Pulverisierung» eines Flugzeuges physikalisch zu erklären ist. Und selbst eingefleischte Geheimdienstler fragen sich, was man auf dem veröffentlichten Video mit dem Einschlag ins Pentagon denn sieht, zumal jenes Video schon seit Jahren im Internet kursierte (nur in besserer Qualität).
Nie zuvor war die Glaubwürdigkeit des Weißen Hauses derart erschüttert wie heute, und nie zuvor haben so viele Menschen – auch in den USA – ernsthafte Zweifel an der offiziellen Darstellung der Hof-Journalisten. Und genau in jenem Moment meldet sich USAma aus dem «Untergrund». Das kann man wohl im wahrsten Sinn des Wortes nehmen, denn Verstorbene werden i.d.R. begraben. Die US-Behörden wissen bereits – welch Überraschung! -, dass das Tonband authentisch ist, und Al-Jazeera bringt es (mit all dem Rauschen und Knacken der frühen 50er Jahre) auf seinem Sender. MP3 hat den Weg zu USAma bzw. in das Jenseits noch nicht gefunden oder die Aufnahmequalität in der Hölle ist nicht besser hinzubekommen.
Und alle Welt fragt sich, was USAma uns dieses Mal zu sagen hat, außer dass «Muslime die Bösen» sind? Zunächst einmal erklärt USAma, dass Herrn Moussaouis Geständnis falsch war, denn der sei nicht verwickelt in die Anschläge. Einstmals hatten die wenigen verbliebenen kritischen Journalisten gefragt, worin der Deal mit dem Geständigen bestanden haben dürfte, dass er solch ein unsinniges Geständnis abgibt. Nun, er wurde nicht zum Tode verurteilt – um ihm nicht den «Gefallen» zu tun, Märtyrer werden zu können, und jetzt bekommt er sogar noch einen Kronzeugen für seine Unschuld. Das aber ist nur ein Nebengeplänkel neben der eigentlichen Botschaft USAmas.
USAma sagt, dieses Mal unverblümt, dass er es war. Na endlich! Wie lange musste die Welt auf dieses klare Geständnis warten! Warum sie so lange warten musste, dürfen wir die Hof-Journalisten wohl kaum fragen. Möglicherweise ist USAma posthum eitel geworden und will sich seine eigene «Leistung» nicht durch ein Fehlurteil eines US-Gerichtes verwässern lassen. Und warum er ausgerechnet jetzt der US-Regierung zur Hilfe eilt … aber das hatten wir ja schon.
Doch bei aller «Überraschung» über USAmas Geständnis scheint alle Hof-Journalisten ein weiteres Geständnis USAmas entgangen zu sein. Im Englischen heißt der Satz bei Al-Jazeera folgendermaßen:
«I call to memory my brothers the prisoners in Guantanamo, may Allah free them all, and I state a fact, about which I am also certain: All the prisoners of Guantanamo, who were captured in 2001 and the first half of 2002 … had no connection whatsoever to the events of September 11.»
USA sagt im Ton der festen Überzeugung, dass alle Gefangenen, die in 2001 und Anfang 2002 nach Guantanamo verschleppt wurden, absolut unschuldig sind und keinerlei Beziehung zum 11. September haben. Zunächst einmal könnte man sich die Frage stellen, warum jene «Sicherheit» USAmas sich nur auf jene Gefangenen beschränkt? Sind also nach dem genannten Zeitraum Leute festgenommen und nach Guantanamo verschleppt worden, die etwas mit dem 11. September zu tun haben?
Ein anderer Faktor aber hätte auch den höfischsten aller Hof-Journalisten überraschen müssen. USAma spricht von «allen Gefangenen». Offensichtlich verfügt USAma über Informationen, die in den USA derart geheim sind, dass weder die Politiker, noch die Hof-Journalisten noch das Rechtssystem Kenntnis darüber haben, nämlich die Identität der Gefangenen in den Lagern von Guantanamo! Aber USAma scheint jeden einzelnen zu kennen, so dass er mit Gewissheit sagen kann, dass niemand in den Lagern etwas mit dem Anschlag zu tun hat. Solch eine Sicherheit kann eigentlich nur jemand haben, der sehr tief in die menschenverachtendsten Kreise des US-Regimes verwickelt ist! Gibt USAma hier nicht etwas zu, was schon lange offensichtlich war?
Kritiker könnten jetzt behaupten, dass USAma lügt und nur versucht, seine Kollegen zu schützen. Jenen Kritikern wäre zu antworten, dass dann wohl auch sein Geständnis über seine Verantwortung für den 11. September gelogen sein könnte, oder? Aber es wird wohl so bleiben, wie es ist. USAma versucht einmal mehr, Bushs Haut zu retten, während selbst in den USA davon berichtet wird, dass Bush inzwischen wieder zu seiner Alkoholsucht zurückgekehrt ist und daher sogar Eheprobleme hat. USAma aber trinkt nicht – zumindest nicht offiziell und schon gar nicht im Untergrund. Vielleicht kann das ja beim nächsten Mal hilfreich sein.
Als Vorschlag für das nächste Mal empfehlen wir einen Tonbandmitschnitt USAmas, wie er gerade an iranische Atomexperten eine Atomwaffe in einem Koffer überreicht, die er vorher in Pakistan gestohlen hat und auf jegliche Zahlung verzichtet, vorausgesetzt, dass Iran zusichert, USAma in Syrien Asyl zu gewähren und ihn mit einer nordkoreanischen Maschine dorthin zu fliegen, die von einem kubanischen Piloten geflogen wird und im Irak zwischenlandet, um Zarkawi und Saddam zu befreien. Der geheime Tonbandmitschnitt könnte dann als Beweismittel vor dem UN-Sicherheitsrat vorgespielt werden.
Das Bild ist eine Montage
m Internet braut sich was zusammen: Die Videoplattform YouTube wird kaputt saniert. Ab 7. März 2012 will der von Google eingesackte Video-Riese YouTube allen Nutzern ein neues einheitliches Kanaldesign mit womöglich stark eingeschränkten Kommunikationsoptionen verpassen. YouTube-Nutzer steigen dagegen auf die Barrikaden. Am 18. und 19. Februar 2012 wollen sie ihre Kanäle sperren beziehungsweise den Betrieb stark einschränken. Motto: »Wir sind YouTube!«
Eine pfiffige Idee, so ein YouTube-Kanal: In der Mitte ein großes Fenster mit dem aktuell vorgestellten Video des Nutzers, an der Seite die thematisch geordneten Playlists mit den hochgeladenen oder verlinkten Videos. So konnte mit geringstem Aufwand jeder YouTube-Nutzer auf übersichtliche Weise einen eigenen »Fernsehsender« auf die Beine stellen. Mit zahlreichen Gestaltungsfunktionen und Layouts konnte man dem Ganzen überdies ein unverwechselbares Aussehen verleihen. Fertig war die kunterbunte Welt von YouTube – mal spannend, mal künstlerisch, mal schrill und schräg, aber nie langweilig.
Doch ab März 2012 soll damit Schluss sein. YouTube will alle Kanäle auf »ein optimiertes und einheitlicheres Design« umstellen. Aber ein »einheitliches Design« ist genau das, was YouTube-Nutzer nicht wollen. Häufig sind ihre Kanäle kreative kleine Kunstwerke aus Farben, Typografien und Hintergrundbildern.
Grau, eiskalt und »unpersönlich wie ein Chemtrail-Himmel«, findet dagegen Channel-Betreiberin Jasinna das neue YouTube-Outfit. »Ich friere schon, wenn ich mir das nur ansehe«, klagt die Nutzerin, die selbst einen äußerst spannenden und bunten Kanal unterhält, in einem Video vom 5. Februar 2012.
»Freundeslisten wurden ja schon flächendeckend abgeschafft«, sagt Jasinna, aber auch die kleinen farbigen Erkennungsbildchen (»Icons«) der Abonnenten, die vielen Kanälen ein buntes Aussehen gaben, sollen demnach nicht mehr im Kanal angezeigt werden, ebenso wenig wie die eigenen Abos – »was beides zur Konsequenz hat, dass es wesentlich schwieriger sein dürfte, mal eben einen neuen interessanten Kanal zu entdecken«. Ebenso gestrichen werde »jede persönliche Message-Möglichkeit an andere«. Weder könne man noch interessante Links posten oder ein persönliches Statement, noch die beliebten Kanalkommentare, die Nutzer einem Kanalbetreiber quasi »ins Stammbuch schreiben können«. »Es wird also jede Möglichkeit der Message-Weitergabe auf dem Kanal an andere absolut unmöglich gemacht. Ich denke, dass exakt das auch gewollt ist, denn ansonsten gibt es keine Erklärung, weshalb man ein eigentlich gutes Design komplett killt.«
Überdies nerve YouTube, das ja Google gehört, bei jedem Einloggen mit seinen neuen Datenschutzbestimmungen: »Wenn Sie in Google angemeldet sind, können wir Ihnen anhand der Interessen, die Sie in Google+, Google Mail und YouTube zum Ausdruck gebracht haben, Vorschläge für Suchanfragen anzeigen und Ihre Suchergebnisse personalisieren«, heißt es da zum Beispiel. Was man ja wohl kaum anders deuten kann als so, dass Google sämtliche Mails und YouTube-Äußerungen mitliest. »Das bedeutet faktisch, dass Google sämtliche Interessen einer Person, zum Beispiel politische Interessen oder ›Einkaufsverhalten‹ bei Online-Bestellungen sowie sonstige Vorlieben und Abneigungen speichert und ein Profil erstellt«, so Jasinna. Zwar sei das möglicherweise schon länger geschehen, aber jetzt wolle Google alias YouTube, dass man dem auch noch zustimme.
Unglaublich – aber noch nicht das ganze Problem. Denn wenn irgendein Internet-Riese Suchergebnisse »personalisiert«, dann heißt das, dass andere Suchergebnisse unter den Tisch fallen, der Nutzer also praktisch elektronische Scheuklappen bekommt. Fortan könnte man quasi im eigenen »geistigen Saft« schwimmen und keine Anregungen mehr erhalten, mit denen man nicht gerechnet hat.
Tatsächlich ist die Umstellung unverständlich. Mit seinem abwechslungsreichen Channel-Design und den verschiedenen Kommunikationswerkzeugen wie Abos, Freunde, Bulletins, E-Mails und anderen schien YouTube den Stein der Weisen der Graswurzel-Videokommunikation gefunden zu haben. Besser und bunter ging es eigentlich nicht. Auf das, was jetzt kommt, passt eigentlich nur der schöne deutsche Ausdruck »Verschlimmbesserung«. Kurz: Youtube wird kaputt saniert. »Neues Kanaldesign? Nein, danke!«, meinen denn auch andere Nutzer wie zum Beispiel Jens Walko (Kanal: »walkoART«). Für ihn ist die Umstellung »der Tod der alten Kanäle«, aber: »Wir wollen unsere schönen alten Kanäle nicht beerdigen!« Mit eigenen Videos protestieren YouTube-Benutzer nun massenhaft auf der Plattform des Video-Riesen gegen die geplante Gängelung und Beschneidung: »YouTube schafft sich ab«, meint Jasinna in ihrem eigens produzierten Zwölf-Minuten-Video:
Für Jasinna ist das alles zusammengenommen ein Trennungsgrund: »YouTube will uns ganz offensichtlich nicht mehr«. Die Nutzerin hat ihre Zelte deshalb vorsichtshalber schon mal bei ZippCAST aufgeschlagen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und ist ihrem bunten YouTube-Kanal sehr ähnlich. Auch bei YouTube gesperrte Videos liefen bei ZippCAST problemlos. Allerdings sei die Seite noch sehr langsam, weil die Server überlastet seien – schon alles »Zügler« von YouTube? »Viele User, denen es hier auf YouTube zu ›grau‹ wird (Zwangsdesignumstellung, mehr und mehr Zensur und so weiter), wechseln dieser Tage auf die Videoplattform zippcast.com« schrieb mir der Betreiber von Chemtrailwatch Germany. »Es gibt zwar noch einige ›Kinderkrankheiten‹ dort, aber mit der Zeit wird sich das hoffentlich bessern.«
Für den 18./19. Februar hat die Netzgemeinde ein Protestwochenende auf YouTube anberaumt:
Eine einfache Möglichkeit besteht auch darin, den ganzen Kanal unsichtbar zu machen (unter »Mein Kanal – Einstellungen«). Nutzer erhalten dann folgende Meldung:
Oder man kann sämtliche Videos deaktivieren (unter »Mein Kanal – Videos und Playlists«: »Welche Inhalte möchtest du einblenden?«). In das Hauptfenster kann man dann ein »Pausenvideo« wie das hier stellen:
Man kann auch eine eigene Playlist für Protestvideos anlegen und am kommenden Wochenende vorübergehend nur noch diese anzeigen. Nutzer wie Jens Walko wollen ihren Kanal sogar jeden Sonntag dicht machen.
»YouTube bemächtigt sich unserer Homepages und hört nicht auf die Klagen der Nutzer«, meint ein anderer YouTuber und schlägt die Nutzung des Firefox-Browsers mit Werbeblocker vor. Er selbst habe dadurch schon seit zwei Jahren keine Werbung mehr auf YouTube gesehen. »YouTube hört nicht auf unsere Einwände, warum sollten wir uns dann seine Werbung anschauen und ihm beim Geld machen helfen?«.
Wobei ein rechtlicher Aspekt noch gar nicht berücksichtigt wurde: Nach Lage der Dinge ist ein YouTube-Kanal ein eigenes Kunstwerk. Diese Hunderttausende von Kunstwerken einfach zu zerstören, ist möglicherweise rechtswidrig. Inwieweit YouTube das überhaupt darf, ist eine ungeklärte Frage. Denn schließlich könnten die Kanalinhaber ein unveräußerliches Urheberrecht an diesen Werken innehaben – Nutzungsbedingungen »hin oder her«.
Allerdings sieht es so aus, als sei der Protest bei YouTube nicht ungehört geblieben. Wie sagten schon die alten Griechen: Panta rhei – alles fließt. Der ursprünglich geplante Umstellungstermin wurde vom 1. auf den 7. März 2012 verschoben, »um das Design noch User-freundlicher nachzuarbeiten.« Tatsächlich scheint YouTube alte Gestaltungsmöglichkeiten Schritt für Schritt wieder einzuräumen. Auch die »Möglichkeit, persönliche Nachrichten zu posten«, habe YouTube inzwischen wieder aktiviert, so ein Nutzer. Was erstens beweist, dass bei YouTube für eine so weitreichende Umstellung noch im letzten Moment erstaunlich viel improvisiert wird. Zweitens ist das nur Kosmetik an einem nicht zu rettenden Gesicht. Drittens: warum stellt man das Design aufwändig um, wenn man schließlich Schritt für Schritt wieder beim alten ankommt? Eine salomonische Lösung schlägt indessen ein Video mit dem allseits bekannten beziehungsweise unbekannten »Anonymous«-Konterfei vor: »Manche mögen das neue Design, manche nicht. Ich meine, man sollte die Wahl haben. Wer das neue Design möchte, soll es haben, viele – wie ich – mögen es nicht. … Für mich ist es eine Frage der Kreativität. Das neue Format wird dafür der Todeskuss sein. Hoffen wir, dass YouTube die vielen Stimmen hört.« – »YouTube hat einfach vergessen, wer ihm zu seinem Monopol verholfen hat«, meint Jasinna. Sollte der YouTube-Boykott nichts bringen, heißt es für sie und Tausende anderer Nutzer: »Hasta la vista, YouTube!
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Gerhard Wisnewski
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