Von Gerhard Wisnewski
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| Anti-Bush-Veranstaltung: «Wurde Amerika von Bush fertig gemacht? Bushs eigener Top-Ökonom aus dem Arbeitsministerium Morgan Reynolds sagt JA. Kommen Sie zu Reynolds kontrolliertem Abriß der Bush-Administration.» |
Ein ehemaliger Topbeamter der Bush-Administration, Morgan Reynolds, beschuldigte bei einer Veranstaltung der Wisconsin Historical Society Richard Cheney, George W. Bush, den ehemaligen Stabschef Richard Meyers sowie «den geständigen WTC-Zerstörer und Versicherungsbetrüger» (Reynolds) Larry Silverstein und andere des Massenmordes, der Verschwörung und anderer Verbrechen, einschließlich des Hochverrats.
Der frühere Direktor des Zentrums für Strafjustiz am nationalen Zentrum für Politische Analysen zeigte auf, daß die Beschuldigten bei der Schaffung einer falschen Cover-Story von Selbstmord-Entführern konspiriert hätten, um
das World Trade Center im Rahmen einer «shock-and-awe-(Schock und Ehrfurcht) Psychooperation» mit Sprengstoff ins Jenseits zu schicken,
das amerikanische Volk zur Unterstützung eines vorgeplanten «langen Krieges» im Mittleren Osten zu nötigen,
die Militärausgaben massiv zu erhöhen und
die Errungenschaften der Bürgerrechte abzuschaffen.
Reynolds behauptete, daß jedermann in der internationalen Geheimdienst- Gemeinde angesichts der ausbleibenden Luftverteidigung, der Sprengung des World Trade Centers und der schutzlosen Preisgabe des Präsidenten in Florida von Anfang an gewußt habe, daß der 11.9. ein «inside job» gewesen sei. Der Chef des russischen Generalstabs, der frühere deutsche Minister Andreas von Bülow, der Beamte der National Security Agency, Wayne Madsen, sowie der frühere MI-6 Agent David Shayler hätten den 11.9. alle ganz offen als «inside job» bezeichnet. Auch der ehemalige CIA-Offizielle Ray McGovern habe dies privat bestätigt, Öffentlich durch seine demonstrative Unterstützung des 9/11-kritischen Werkes von David Ray Griffin.
Reynolds, von 2001 bis 2002 Chefökonom in George W. Bushs Arbeitsministerium, sagte, daß sich die Wahrheit über den 11.9. bereits am Horizont abzeichne. Er sagte voraus, daß demnächst einer oder mehrere 9/11-Insider aufgeben und damit herausrücken würden, was sie wissen. Mit dem Hintergedanken: «Vergessen Sie nicht, daß Sie es von mir zuerst gehört haben.» Reynolds sagte, die meisten Komplizen seien sich aufgrund der internen Informationskontrolle solcher verdeckter Operationen nicht darüber im Klaren gewesen, wie überzogen das Komplott aussehen werde, und daß derartige «Halbkomplizen» wahrscheinlich demnächst mit der Wahrheit herauskommen würden. Reynolds sagte, daß die meisten seiner E-Mail-Bekanntschaften nun Angst hätten, daß die 9/11-truth-Bewegung gewinnen könnte und dabei die größte Verfassungskrise in der Geschichte der Vereinigten Staaten auslösen könnte. In den Augen von Reynolds ist dies kein Grund zur Besorgnis, sondern zum Jubel: «Wir brauchen eine Verfassungskrise!»
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| Morgan Reynolds, Topbeamter in der Bush-Regierung von 2001 bis 2002, bei einem Vortrag |
Reynolds argumentierte, daß die Wahrheit über den 11.9. eine Angelegenheit größter Dringlichkeit sei, da die Täter als Vorwand für einen nuklearen Angriff auf den Iran einen weiteren Betrug im Stil von 9/11 zu planen schienen. Die Aufdeckung der 9/11-Inszenierung sei der beste Weg, um Cheney davon abzuhalten, einen unprovozierten Krieg gegen den Iran zu beginnen sowie davon, die militärische Mobilisierung und Pinochet-artigen Gefangenenlager und Todesschwadronen für Andersdenkende einzurichten, die diesen Krieg möglicherweise begleiten.
Reynolds drängte das Publikum, die amerikanische Öffentlichkeit über den «inside job» des 11.9. aufzuklären. Persönlicher Kontakt mit Familie und Freunden, das Internet, alternative Medien, aber auch Veranstaltungen wie diese seien alles gute Aufklärungsstrategien, sagte er und fügte hinzu, daß es schwierig für die Medien sein dürfte, eine Demonstration mit 100.000 Teilnehmern am Ground Zero zu ignorieren.
Politiker und Medien würden bei der Aufdeckung des 9/11-inside jobs nur helfen, wenn die wachsende Graswurzelbewegung eine kritische Größe erreiche.
Schnellübersetzung von Reynolds‘ «Come Out of the White House with Your Hands Up!», Chicago Independent Media Center, 6. Mai 2006
http://chicago.indymedia.org/newswire/display/71971/index.php
Dass der »Qualitätsjournalismus« einen Skandal hat, wussten wir schon: Anfang Juli 2011 kam heraus, dass der etablierte Journalistenverein »Netzwerk Recherche« über Jahre hinweg zu Unrecht Fördergelder der Bundeszentrale für Politische Bildung (BPB) kassiert hat. Was wir noch nicht wussten war, in welchem Umfang die »Qualitätsjournalisten« von Mainstreammedien und Konzernen finanziert werden.
Logo netzwerk recherche/Von Günter Bartsch
1. Juli 2011, Jahresversammlung des Journalistenvereins »Netzwerk Recherche« in Hamburg. Seit dem 1. April 2001 gibt es die Organisation, also seit zehn Jahren. Bei dem Verein sammelt sich die Crème de la Crème des deutschen Journalismus. Gründer und Erster Vorsitzender war bis vor kurzem der Chefreporter des Südwestrundfunks, Thomas Leif. Zweiter Vorsitzender ist das »Recherchegenie« und der »Aufdecker« der Süddeutschen Zeitung, Hans Leyendecker. Zum »NR« zieht es jeden, der hierzulande Recherchieren lernen und Kontakte knüpfen will. Name und »Corporate Design« des Vereins vermitteln die höchsten Werte der Branche: Brisanz, Kompetenz, Authentizität. »netzwerk recherche« prangt in grober Schreibmaschinenschrift auf der Website, als würden Redakteure in verrauchten Redaktionsräumen ihre Recherchen noch immer mit aufgekrempelten Hemdsärmeln in wuchtige Schreibmaschinen hämmern – und als ginge bei jedem Tastendruck eine Guillotine auf die Mächtigen nieder.
Der Grafiker hat seine Sache gut gemacht: Das »Corporate Design« suggeriert den Stallgeruch des Undergrounds; dasselbe gilt für die News-Seite des »NR« namens »Muckraker« (zu deutsch: Schnüffler). Ebenfalls in grober Schreibmaschinenschrift gehalten, erinnert der Name an knallharte Schnüffelgenies vom Schlage eines Philip Marlowe oder Bob Woodward. Kein Zweifel: So sieht sich der Qualitätsjournalist gerne – als gnadenlosen Spürhund, dessen heissen Atem die Mächtigen im Nacken spüren.
»Der Zweck des Vereins ist die Wahrung der Medienkultur durch Qualitätssteigerung der Medienberichterstattung mittels professioneller Recherche und die Förderung des Nachwuchses durch Vermittlung von Recherchetechniken im Rahmen der journalistischen Ausbildung«, heisst es in der Satzung: »Darüber hinaus die Pflege des investigativen Journalismus«. Nur: Wie soll das gehen? Denn die Wahrheit ist, dass sich unsere Qualitätsjournalisten von den Mächtigen ganz gut bezahlen lassen, ja mitunter sogar noch besser, als erlaubt ist. Denn auch beim »Netzwerk Recherche« heisst es: Alles Gute kommt von Oben. Und das Gute, das ist nun mal vor allem Geld. Wer zum Beispiel den Finanzbericht 2010/2011 liest, wird sich wundern, wer sich dort alles mit Zuschüssen und Spenden verewigt hat: ARD und ZDF genauso wie der Spiegel, die WAZ-Mediengruppe genauso wie das Deutschlandradio und der Westdeutsche Rundfunk. Die üblichen Propagandamedien also. Noch brisanter ist allerdings die Rubrik „Anzeigenverkauf und Sponsoring“. Denn demnach griffen den unbestechlichen Journalisten die größten Konzerne der Republik unter die Arme, darunter die RWE (10.000 Euro), die Deutsche Bank (3.250 Euro) und die Concordia Versicherungen (3.500 Euro). Die ING DiBa-Bank ist sogar mit schlappen 30.000 Euro dabei.
Im zehnten Jahr des Netzwerks herrscht jedoch Katzenjammer. Unter der Ägide des grossen Gründers und Vorsitzenden Thomas Leif hat der Verein zu Unrecht Fördergelder von der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) abgezockt. Diese stopfte regelmäßig die Finanzlöcher der „NR“-Jahrestagungen – vermeintliche Finanzlöcher, versteht sich. Denn echte Finanzlöcher aufzutreiben, fällt dem Verein nun mal nicht leicht. Im Rahmen einer sogenannten „Defizitfinanzierung“ zahlte die (BPB) Zuschüsse für die „NR“-Jahrestagungen, wenn diese „Miese“ machten. Und Miese machten sie vor allem deshalb, weil Einnahmen nicht angegeben und die Ausgaben übertrieben wurden. Prompt entstand ein förderungsfähiges „Finanzloch“. So benutzten die Qualitätsjournalisten die Jahreskonferenzen offenbar zur schwarzen Finanzierung ihres gemeinnützigen Vereins.
Dabei nagt der wie gesagt keineswegs am Hungertuch. Gilt der Journalistenberuf sonst als brotlose Kunst (wer fördert normalerweise schon Journalisten), stapeln sich auf den Konten des Vereins alles in allem knapp 400.000 Euro (Stand: Ende Juni 2011), also fast eine halbe Million. Ist das vielleicht dieselbe halbe Million, die der Verein nach einem Bericht des „Kölner Stadtanzeiger“ bunkert, „obwohl er als gemeinnütziger Verein verpflichtet ist, Einnahmen zeitnah für laufende Geschäfte auszugeben“? Oder ist das etwa wieder eine andere halbe Million? Der Zweite Vorsitzende Hans Leyendecker, die Ikone des deutschen Recherchejournalismus, habe auf Anfrage erklärt, die (vom „Stadtanzeiger“ erwähnte) halbe Million „sei für eine Stiftung geplant gewesen, die die Arbeit des NR absichern solle.“ Soso. „Merkwürdig“ sei nur, findet der „Kölner Stadtanzeiger“ (25.8.2011), dass es bis dato “dazu keinen offiziellen Beschluss der Mitglieder“ gebe. Schon gehe im „NR“-Vorstand „die Angst um, der Verein könne seinen letzten Rest an Glaubwürdigkeit verspielen.“ Diese Angst besteht wohl zu recht.
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Gerhard Wisnewski
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