Von Gerhard Wisnewski
Über den armen Wisch, der als Abschrift des Cockpit-Voicerecorders (CVR) von Flug 93 bezeichnet wird, hatte ich ja schon berichtet. Das Papier wurde weltweit von Medien als der Beweis für die offizielle Version über das Schicksal von Flug 93 verkauft. Ursprünglich hatten es die US-Behörden bei dem Prozeß gegen Zacarias Moussaoui vorgelegt. Auch Airline-Piloten können sich auf das Papier aber keinen Reim machen, zum Beispiel ein Flieger, dem ich die angebliche Abschrift vorgelegt habe. Liest man sein Statement durch, fehlt an dem Papier eigentlich alles, was eine echte Abschrift eines Cockpit-Voicerecorders ausmachen würde.
http://www.spiegel.de/pdf/0,5534,12815,00.html
Die angebliche Abschrift differenziert nicht, wer was sagt bzw. woher die jeweilige Äußerung kommt; ein echter CVR hat normalerweise vier Kanäle, die Abschrift gibt nur einen wieder…
das angebliche Aufzeichnungsprotokoll gibt die Zeit in Ortszeit an und nicht in Universal Time (UTC), wie sonst üblich;
es fehlen sämtliche Hintergrundmeldungen, die in einem Cockpit speziell in dieser Situation normalerweise zu erwarten wären, zum Beispiel Meldungen des Radarhöhenmessers, «der – je nach Konfiguration der Fluggesellschaft – die letzten Fuß über Grund zählt, um dem Piloten eine Unterstützung in den letzten Sekunden des Anfluges zu geben [z.B. ‚fifty, fourty, thirty, twenty, ten‘]; ebenfalls hätte man Warnungen u.a. des GPWS [Ground Proximity Warning System] hören müssen», so der mir bekannte Flieger.
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| Im Hintergrund bleibt es stumm: keine automatischen Meldungen im Cockpit von «Flug 93», falsche Zeitangaben (Ortszeit statt UTC), keine Ausschlüsselung der Herkunft der einzelnen Äußerungen. |
Die angebliche Situation von Flug 93 vorausgesetzt, wäre das Bodennähe-Warnsystem GPWS einer Boeing 757 ganz schön gesprächig geworden. Im einzelnen wären von dem GPWS einer Boeing 757 folgende Meldungen zu erwarten gewesen:
«sink rate!» – bei zu schnellem Sinken (angeblich sollen die Hijacker die Maschine im Sturzflug in den Boden gerammt haben)
«too low, flaps!» – bei zu großer Bodennähe und zu niedriger Geschwindigkeit ohne Landekonfiguration (Klappen etc.)
«too low, gear!» – bei zu großer Bodennähe und zu niedriger Geschwindigkeit ohne ausgefahrenes Fahrwerk
«terrain!» – bei zu schneller Annäherung an den Boden
«pull up!» – folgt dem «sink rate»-Alarm, falls die Sinkrate bedrohlich wird. Folgt auch dem «terrain»-Alarm, falls die zu schnelle Annäherung an den Boden andauert und kein Fahrwerk und keine Klappen ausgefahren werden
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| «Flug 93»: Trotz Sturzflug und schneller Annäherung an den Boden schweigt das Bodennähewarnsystem |
Wenn Sie mich fragen, deuten die Tatsache, daß nicht zwischen den vier Kanälen eines CVR differenziert wird und kein einziges der üblichen Hintergrundgeräusche zu hören ist, darauf hin, daß die Aufzeichnung von Flug 93 nicht in einem Cockpit, sondern in einem Studio entstanden ist. Der von mir befragte Flieger fand auch sonst nichts Stimmiges in dem Papier: «Eigentlich kann ich mir aus kaum einer Bemerkung in diesem Dokument einen Reim machen», meint er.
Abschließend schreibt er:
«Man kann einen Airliner sicher technisch ohne Probleme in den Boden rammen, allerdings kann ich mir schwer vorstellen, wie der Überlebenstrieb eines jeden zu überwinden wäre, wenn man die Erde auf sich zurasen sieht, wie es in einer solchen Situation der Fall wäre. Ich betreue manchmal sogenannte Funflüge in Flugsimulatoren, dabei kommt es ab und zu zu Situationen, in denen den Funfliegern (= Nichtpiloten) die Kontrolle entgleitet. Selbst die dort simulierte Situation führt zu einem starken Überlebenstrieb!»
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| Reine Phantasie: Der Film «Flug 93» und die offizielle Version… |
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| Echter Absturz: «Terrain!», «Whoop, Whoop, Pull up…» |
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Dass in den Tagen vor den Attentaten in Norwegen vom 22. Juli 2011 Anti-Terror-Übungen in der Hauptstadt Oslo stattfanden, war ja schon bekannt. Nicht bekannt war dagegen, dass auch für ein Massaker, wie es auf der Ferieninsel Utoya stattfand, ebenfalls en Detail von der Polizei geprobt worden war – und zwar ebenfalls im Rahmen einer Anti-Terror-Übung. Das berichtete am 26. August 2011 die norwegische Zeitung „Aftenposten“. Nur wenig später explodierten in Oslo die Bomben.
Demnach müssen sich Polizei und Attentäter praktisch über den Weg gelaufen sein…

Polizei und Attentäter sind im Fall der beiden Norwegen-Attentate vom 22. Juli 2011 kaum auseinanderzuhalten. Das Bombenauto wurde von einem Polizisten (oder von einem als Polizist verkleideten Zivilisten?) im Regierungsviertel von Oslo abgestellt, auf Utoya trug der Attentäter Anders Breivik ebenfalls eine Polizeiuniform. Während seiner Tat rief er nicht nur mehrmals bei der Polizei an, sondern meldete dort auch Vollzug: „Hier spricht Brigadier Breivik. Mission erfüllt“. Tatsächlich stellt sich nun die Frage, wie nahe sich Polizei und Attentäter wirklich standen – zumindest aber, wie nahe sie sich kamen.
Schon am 24. Juli 2011 hiess es auf „KOPP Online“. Nach den Explosionen in Olso „berichteten mehrere Augenzeugen“, „dass zwei Tage zuvor eine Anti-Terror-Übung mit einem Bombenanschlagsszenario inklusive gestellter Sprengungen von seiten der Osloer Polizei durchgeführt worden sein soll“. „Das hatte zu Irritationen der Bevölkerung geführt, da man diese Übung nicht vorher bekanntgegeben hatte.“ Kaum zu glauben: Nur zwei Tage zuvor simuliert die Polizei mit allem Drum und Dran Bombenanschläge in Oslo, und dann finden sie kurz darauf auch wirklich statt? Wobei das Bombenauto von einem „Polizisten“ abgestellt wird? Ein seltsamer Zufall. In der letzten Zeit seien in dem betreffenden Viertel aber auch „diverse Kanalbauarbeiten durchgeführt worden“. Experten für Sprengungen und Abbrucharbeiten verorteten „den Schwerpunkt der Ladungen“ bei dem Attentat denn auch unter der Erde: „Das zeige das entstandene Schadenbild, heißt es“.
Was nun am 26. August 2011 in der norwegischen Zeitung „Aftenposten“ stand, setzt dem noch die Krone auf. Am Tag des Massakers auf der Insel Utoya, am 22. Juli 2011, führte das Delta Force Team der norwegischen Polizei Anti-Terror-Übungen durch, die dem Massaker von Anders Breivik verblüffend ähnlich waren. Der Hauptunterschied bestand darin, dass bei der Übung nicht so viele Menschen „getötet“ wurden. Die Übungen sollen um 15 Uhr beendet gewesen sein, 26 Minuten vor der Explosion im Zentrum von Oslo. Wenige Stunden später begann Breivik sein Massaker auf Utoya:
„Nur wenige Stunden bevor Anders Behring Breivik auf Utøya Kinder erschoss, beendete das Überfallkommando der Polizei eine Übung, die eine fast identische Situation darstellte“, hiess es wörtlich im „Aftenposten“.
„Die vier Tage zuvor und auch an demselben Freitag, an dem der Angriff durchgeführt wurde, trainierte eine Spezialeinheit der Polizei an einer laufenden Terror-Kampagne, die ungefähr der Situation entsprach, die wenige Stunden später 22 Polizisten des Notfall-Kommandos auf Utøya antrafen.“ Aus „Quellen in der Verwaltung der Osloer Polizei“ sei „Aftenposten“ bestätigt worden, „dass die Übung am Freitag um 15 Uhr beendet wurde..“. Anderen Quellen zufolge soll die Polizei sogar auf Utoya selbst geübt haben. Demnach waren Zeit, Ort und Ablauf der Anti-Terror-Übung mit den Anschlägen auf Utoya identisch.
Alle Offiziere des Sonderkommandos, das im Regierungsviertel nach der Explosion der Autobombe und später auf Utøya im Einsatz gewesen sei und Anders Behring Breivik verhaftet habe, hätten „am selben Tag und in den Tagen zuvor an Schulungen mit einem sehr ähnlichen Szenario teilgenommen“. Die Schulung hatte nach Informationen von „Aftenposten“ genau das zum Inhalt, was die Polizei am selben Tag schliesslich auch im Tyrifjorden-See (wo die Insel Utoya liegt) antraf: „Einen mobilen Terroranschlag, bei dem das einzige Ziel des oder der Täter(s) darin besteht, so viele Menschen wie möglich zu töten und anschliessend auf die Polizei zu schießen.“
Unglaublich – da übt man für einen Terroranschlag, und nur wenige Stunden später trifft er genauso ein? Wie kann das denn sein? Alles „Zufall“, sagte eine „Polizei-Quelle“, „die nicht namentlich zitiert werden wollte“, laut „Aftenposten“. Sicher. Wahrscheinlich genau derselbe Zufall, der auch bei den Terroranschlägen vom 11.9.2001 in den USA und 7. Juli 2005 in London am Werk war: Auch damals fanden zur selben Zeit „Anti-Terror-Übungen“ statt, die dem wirklichen Anschlag verblüffend ähnlich waren…
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Gerhard Wisnewski
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