Schluß mit der manipulierten Vogelgrippe-Hysterie:
Freiland-Hühner sofort wieder ins Freiland zurück!
Bad Waldsee, im April 2006
Am 14. Mai 2006 werden wir die Aufstallung unserer Hennen beenden und den Tieren wieder ihren gewohnten Gang ins Freiland ermöglichen. Die Öffnung der Ställe soll im Rahmen einer möglichst großen Demonstration bei zahlreicher Beteiligung der interessierten Öffentlichkeit erfolgen.
Vor allem auch Repräsentanten und Mitglieder von Tierschutz-Organisationen, mitbetroffene Berufskolleg(inn)en, sowie Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen, an diesem «Tag des zivilen Ungehorsams gegenüber staatlicher Willkür» auf unseren Hühner-Freiland-Hof zu kommen. Mit Ihrem Besuch unterstützen Sie nicht nur uns und alle anderen Freilandhof-Betreiber, Sie machen vor allem deutlich, dass Ihnen die Freilandhaltung von Legehennen in Deutschland grundsätzlich und damit eine üble Zukunft dieser Tiere als beliebig erwendbare «Produktions-Einheiten» nicht gleichgültig ist.
Die Regie, ein Mix aus Zufall und schon längst angedachter Politik, hätte nicht besser funktionieren können, so makaber das auch klingen mag. Die Vogelgrippe in Deutschland einerseits und das drohende Legehennen-Käfigverbot zum 01.01.2007 als Schreckgespenst im Nacken der Legebatterie-Barone andererseits. Der erste Schritt zurück ließ nicht ange auf sich warten: Der Bundesrat beschloss auf Antrag einiger Bundesländer die so genannte «Kleinvoliere» als Ersatz für den bisherigen Qual-Käfig alter Konzeption und preist diesen haarsträubenden Etiketten-Schwindel unisono mit der Bundesregierung und dem Deutschen Bauernverband auch noch als tierschutzfortschrittliche» Alternative.
Die unbestreitbare Tatsache, dass dieser scheinheilig umbenannte Käfig mit einer Handbreit Fläche mehr pro Henne nichts, aber auch gar nichts mit einer Voliere zu tun hat, sondern ebenfalls nur ein übler Käfig ist, wird nach einschlägig bekannter Polit-Manier einfach unter den Teppich gekehrt. Der zweite Schritt passt natürlich nahtlos in das gleiche Raster: Der deutsche Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer verlängert unter Hinweis auf die Vogelgrippe und den «Schutz» der gefiederten Nutztiere die Stallpflicht für Legehennen auf unbefristete Zeit. Ohne mit der Wimper zu zucken werden die Grundgesetzlichkeit des Tierschutzes und das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes in einem Aufwasch vom Tisch gefegt. Und mit Ausnahme des Ministerpräsidenten Kurt Beck aus Rheinland-Pfalz kräht kein Politik-Hahn danach.
Eine moralische Bankrott-Erklärung, wie sie nicht schlimmer sein könnte. Von Glaubwürdigkeit der Regierenden in Sachen «Tierschutz» kann ohnehin keine Rede mehr sein.
Was bedeutet dies für die Alltagsrealität? Die Freilandhaltung für Legehennen in Deutschland ist damit de facto bis zum Sankt Nimmerleins-Tag beendet. Ganz abgesehen davon, dass an Freiland gewöhnte Legehennen eine unbefristete Aufstallung und dem damit verbundenen enormen Streß nicht gewachsen sind und ihre durch die Freilandhaltung bessere gesundheitliche Wiederstandskraft zunichte gemacht wird. Abgesehen von der völlig existenziellen Bedrohung der betroffenen Hühnerhalter. Wir haben vor 10 Jahren aus tierschutzideellen Gründen mit der Freilandhaltung von Legehennen begonnen und unserem Betrieb mit inzwischen 7000 Tieren im Laufe der Zeit ein wirtschaftlich tragfähiges Fundament gegeben.
Kommen Sie bitte zahlreich und demonstrieren Sie damit gegen eine nur noch technokratische Politik, dass auch Legehennen keine «Maschinen» in Fabrikhallen, sondern schützenswerte Mitgeschöpfe sind!
Zeigen Sie der deutschen Länderkammer und dem «Tierschutz»-Minister Seehofer der seinen Amtseid nicht in vollem Umfang kapiert hat, unmissverständlich die rote Karte!
Standort des Hühner-Freiland-Hofes:
Bad Waldsee, Teilgemeinde Oberurbach 25, Ortsende, Zufahrt und Parkmöglichkeiten sind beschildert. Beginn: 13.00 Uhr Um eine möglichst reibungslose Organisation gewährleisten zu können, bitten wir Einzelpersonen, Gruppen, Tierschutzvereine und
-organisationen, Pressevertreter usw. um kurze Rückmeldung.
Mit zu dieser Demonstration rufen bisher auf:
. Arbeitsgemeinschaft Artgerechte Nutztierhaltung e.V., Hamburg
. Bündnis90/ Die Grünen, Bad Waldsee
. Hühner-Freiland-Hof, Bad Waldsee
. PETA Deutschland e.V. Gerlingen
. Verein Tier und Mensch e.V., Berlin u. Kontaktbüro Bodensee
Eine wichtige und dringende Bitte:
Verbreiten Sie diesen Aufruf im Originaltext über alle Medien (Internet, Zeitungen, Vereins-Mitteilungen, Lokal-Rundfunk usw.) bringen Sie ihn in Ihren E-Mail-Verteiler ein, sorgen Sie für Aufmerksamkeit, wo immer Sie können.
Kontakt:
Andreas Becker, Tel: 0 75 24/ 90 68 86;
E-Mail: info@huehner-freiland-hof.de
Walter Tritschler, Tel: 0 73 51/ 37 15 20;
E-Mail: walter_tritschler@t-online.de
Horst Fallenbeck, Tel: 0 75 24/ 90 68 86;
E-Mail: info@huehner-freiland-hof.de
Karin Ulich, Tel.: 0 83 89/ 5 77;
E-Mail: ulich-thumen@t-online.de
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Hühner-Freiland-Hof,
Oberurbach 25, 88339 Bad Waldsee Tel.:07524-906886
Mail: info@huehner-freiland-hof.de
www.huehner-freiland-hof.de
Na, das ging ja nochmal gut. Mit dem Ausscheiden der deutschen Frauen-Nationalmannschaft aus der Fußball-WM blieb uns ein großes Gender-Mainstreaming-Spektakel erspart: Die deutsche Frauenmannschaft im Endspiel oder gar als Weltmeister im »eigenen Land«. Nach dem Motto: »Was die Männer nicht können, das schaffen die Frauen natürlich locker.« Doch der Fußballgott hatte ein Einsehen und stoppte die »Damen« bereits im Viertelfinale. Erstaunlich eigentlich, denn dabei war der Titel doch fest eingeplant …
Bundestrainerin Silvia Neid nach WM-Aus/Von Moritz Johannes Löw
»Und Weltmeister wird … Deutschland! «, titelte die Münchner Abendzeitung in ihrer Ausgabe vom 9./10. Juli 2011. »Am Samstag gegen Japan sind die DFB-Frauen Favorit gegen die Japanerinnen. Die große AZ-Analyse aller verbliebenen Teams zeigt, wieso dies auch bis zum Finale so bleiben wird«. Toll. Team und Trainerin hätten wieder zueinander gefunden, analysiert AZ-Reporter Frank Hellmann fachkundig weiter. Das 4:2 gegen Frankreich habe Blockaden gelöst. Der Weltmeister (also die deutsche Frauen-Nationalmannschaft) vereine »spielerische und kämpferische Qualitäten«. Das »4-4-2-System mit Doppel-Sechs« der Trainerin Sylvia Neid sei »dem Kader auf den Leib geschnitten«, drischt AZ-Hellmann wacker Fussballphrasen. »Gegen Japan wird gejubelt«. Eh klar. Aber nicht nur das, sondern auch »am Mittwoch in Frankfurt im Halbfinale gegen Schweden«. Und »dann ist dort noch ein Endspiel – und später ein Empfang am Römer«.
Prophezeien ist schwer – vor allem, wenn es um die Zukunft geht
»Darum gewinnt Deutschland gegen Japan«, wusste am 8. Juli 2011 auch die Augsburger Allgemeine ganz genau und präsentierte gleich »zehn Gründe, warum Deutschland gewinnt«: »Die Bilanz, der Heimvorteil – alles spricht für Deutschland im WM-Viertelfinale gegen Japan. Dazu noch Nadine Angerer im Tor.« »Das Viertelfinale Deutschland gegen Japan kann nur einen Sieger haben. Und der wird Deutschland heißen«, hokuspokusste auch FOCUS Online. Und auch die Kanzlerin tippte natürlich: »2:1 für Deutschland«.
Doch daraus wird nun nichts. Prophezeien ist eben schwer – »vor allem, wenn es um die Zukunft geht«, wusste schon der Schweizer Theologe Markus M. Ronner. Quälende 120 Minuten lang versuchten die deutschen Frauen am Samstagabend (9. Juli 2011) in Frankfurt ein Tor gegen Japan zu machen, doch vergeblich. Dafür fingen sie eins: Das Spiel endete mit 0:1; die deutsche Frauen-Mannschaft ist draußen.
Vorauseilender Siegestaumel
Dabei standen alle Zeichen auf Sieg – für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft genauso wie für das Gender Mainstreaming, die politisch korrekte Ideologie von der Gleichheit der Geschlechter. Der Weltmeistertitel für die Frauen im eigenen Land war fest eingeplant, um dem Publikum ein für alle mal klar zu machen, dass es die Frauen eben besser können als die Männer. Dass der Ball auch im Frauenfußball rund ist, hatte man beim DFB glatt vergessen. So schleppten die düpierten Superfrauen in Frankfurt am Ende noch ein peinliches Plakat mit der Aufschrift »Ein Team – ein Traum – Millionen Fans – Danke!« über das Feld der Niederlage. Und so erklärte DFB-Präsident Theo Zwanziger auch noch nach dem Spiel, die Frauen-Trainerin Sylvia Neid sei »das Beste, was wir kriegen können«. Was soll der Mann auch sagen, hatte er der Frau doch kurz vorher im vorauseilenden Siegestaumel den Vertrag bis 2016 verlängert.
Freundliche Schützenhilfe von den Männern …
Statt Sport: Zickenkrieg gegen die Männer
Das frühe Aus für die deutschen Frauen ist umso peinlicher, als diese ihren Auftritt von Anfang an nicht als sportliche Herausforderung, sondern als ideologisch gefärbten Zickenkrieg gegen die Männer gesehen hatten. In einem aggressiven Nike-Werbespot der Nationalspielerin Lira Bajramaj konnte man das Gefühl bekommen, der Gegner seien gar nicht die internationalen WM-Mitbewerberinnen, sondern die (Fußball-) Männer im eigenen Land: »Den größten Titel der Welt im Blick – und die Welt blickt auf uns«, prahlte Bajramaj da: »Cool anziehen – das Tempo anziehen – zielen – abziehen – verwandeln.« »Das«, erhob Bajramaj universalen Anspruch auf das runde Leder, »ist unser Fußball«. Zu dem Satz »Wir holen den Triumph, den unsere besten Männer gerne mal wieder hätten« sieht man einen weinenden Zeichentrick-Mann im Bild. »Wir bleiben Siegerinnen«, protzt Bajramaj.
Dass dies keineswegs nur sportlich gemeint ist, zeigen Sätze wie »Meine Mädels und ich, wir werden an die Spitze ziehen – wie die Chefin in Berlin demnächst die Strippen ziehen.« Von einem »unaufhaltsamen Aufstieg nach oben«, faselt Bajramaj weiter und warnt: »Welt, nimm dich in Acht – denn wir kommen an die Macht.«
… als Dank Zickenkrieg und Hybris
Das war gewissermassen der Dank an die (Fußball-) Männer, die in diversen Spots Werbung für die Frauenfußball-WM gemacht und dem »schwachen Geschlecht« Schützenhilfe gewährt hatten. So hatten sie auch in einem Mercedes-Werbespot den »Damen« bei einem symbolischen Einlauf auf das Spielfeld den Vortritt gelassen – nur um in dreisten Werbespots wie dem von Bajramaj übel gefoult zu werden. Fazit: Medial und sportlich ein durch und durch peinlicher Auftritt der Fußballfrauen.
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Gerhard Wisnewski
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