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Gerhard Wisnewski • c/o Kopp Verlag, Bertha-Benz-Str. 10 • 72108 Rottenburg a.N.
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Italien: Die Stimmen liegen auf der Straße

Von Werner Schlegel

Spätestens seit den letzten US-Präsidentschaftswahlen und ihren zahlreichen Ungereimtheiten – besonders mit Wahlmaschinen – setzt sich bei kritischen Geistern eine Erkenntnis durch: Wahlen sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Ein Paradebeispiel dafür bietet gerade Italien. Nach Schließung der Wahllokale hatten Prognosen und Hochrechnungen einen klaren Sieg für Romano Prodi errechnet. Stundenlang. Dann plötzlich begann Silvio Berlusconis merkwürdige Aufholjagd.

 

 

Interessanterweise hatte es schon zu Beginn der Wahlen Hinweise auf Unregelmäßigkeiten in einigen Wahllokalen gegeben. Das schrieb zumindest http://de.indymedia.org/2006/04/143932.shtml: «…in Milano und Lazio wurde (das) Vielfache an Wahlkarten gezählt, als es dort Stimmenberechtigte gibt, bzw. andere Unregelmässigkeiten gemeldet.»
Die Frage, wie Prognosen und Hochrechnungen derart daneben liegen können, beschäftigt seither nicht nur die Wahlforscher. Die angebotenen Erklärungen klingen eher hilflos. Die Medien berichten vom «Wahlkrimi». Sie könnten damit der Wahrheit näher kommen, als sie eigentlich beabsichtigen.
Nachdem Silvio Berlusconi die Wahl dann doch noch verlor, sprach plötzlich er von «Unregelmäßigkeiten in Wahllokalen». Und siehe da, prompt finden Passanten in Rom fünf Kisten mit gültigen Stimmen auf der Straße. Einfach so.

Preisfrage: Wer hat wohl ein Interesse daran, dass sie da gefunden werden? Romano Prodi?  Oder anders gefragt: Ist ein Multimillionär und Medienmogul, dem Sender, Druckereien und Weiß-der-Teufel-was gehören, nicht in der Lage, mal eben ein paar Kisten mit Wahlzetteln zu drucken, von ein paar gekauften Leuten ausfüllen und zur Bestätigung seiner These auf die Straße stellen zu lassen?
Ist ja nur so eine Frage – in Zeiten, in denen selbst Wahlen längst den globalisierten (Finanz-) Mafiastrukturen unterliegen.

Übrigens: Was die meisten Wähler – wo auch immer – oft vergessen: Bei Wahlen geht es weniger um Demokratie, wohl aber um Milliarden.  Mein Großvater sagte mal: «Die Futtertröge bleiben dieselben, nur die Schweine wechseln». Recht hatte der gute Mann. Wer dran kommt, macht sich um’s Volk Verdienst. Und wer verliert, verliert auch viel Geld. Und damit ist längst nicht nur das Politikereinkommen gemeint.
Eigentlich sollten in Deutschland nicht mehr die Parteien für Wählerstimmen kassieren, sondern wir Wähler selbst. Wir sollten unsere Stimmen bei ebay meistbietend an die Parteipolitiker versteigern. Das wären dann wenigstens ehrliche und transparente Wahlen. Wer am meisten zahlt, darf an den Futtertrog.
Ganz im Ernst. Glaubt wirklich irgend jemand, in Gesellschaften, in denen längst Lug und Betrug zur obersten Profitmaximierungsmethode zählen, fänden ausgerechnet Wahlen völlig korrekt statt? Etwa so, wie bei der vorletzten Bundestagswahl, bei der Stoiber wie der sichere Sieger aussah – bis plötzlich spät nachts in Hannover (welch Zufall….) noch 6.000 Schröderstimmen «gefunden» wurden? Aber ja doch. Und morgen erzähle ich Euch das Märchen vom armen Tellerwäscher, der über Nacht und völlig ohne eigenes Zutun Millionär bei Gazprom wurde.

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