Einen Dr. med. kannte ich schon. Auch einen Doktor h.c. Aber was bitte ist ein »Dr. Dr. h.c. mult.«? Ganz einfach: ein multipler Doktor, in diesem Fall ein multipler Doktor h.c. – also so eine Art multiple akademische Persönlichkeit. Während sich unser Verteidigungsminister seinen Doktortitel unrechtmäßig unter den Nagel gerissen hat, sammelt sein Doktorvater die Titel wie unsereiner die Oberhemden – und zwar vollkommen rechtmäßig natürlich.
Grafik: RRZEicons
Mann, waren das gestern wieder Schlagzeilen über Gutti:
Und so weiter, und sofort.
Halt: Sagte ich Gutti? Quatsch: Gaddafi, natürlich – Gaddafi! Und »Berlin« muss natürlich »Libyen« heißen. Dass sich die beiden immer ähnlicher werden, ist schließlich nicht meine Schuld. Dieser Tage kann man daher ganz schön durcheinander kommen. Vor allem, weil über beide Herren ganz schön deftige Sachen gesagt werden: »Die Einleitung für eine Dissertation kann man überhaupt nicht abschreiben, nicht mal unter Drogeneinfluss«, zitierte zum Beispiel Der Westen einen »hohen CDU-Funktionär«. Demnach würde selbst die Frage, was zu Guttenberg eigentlich geraucht hatte, als er seine Arbeit zusammenmurkste, zu kurz greifen.
»Dass dieses Plagiat keine Doktorarbeit ist …« – Wenn Sprecher zu Versprechern werden …
Dass Guttenberg ganz genau wusste, dass er nicht abgeschrieben hatte, wussten wir schon – hatte er entsprechende Vorwürfe doch zunächst als »abstrus« bezeichnet. Dass aber auch jemand anderes ganz genau wusste, dass Guttenbergs Arbeit kein Plagiat war, ist möglicherweise in Vergessenheit geraten: sein Doktorvater. Er bezeichnete entsprechende Meldungen als »absurd«. Es handele sich um eine »erstklassige Arbeit«. »Die Arbeit ist kein Plagiat. Sie wurde von mir in zahlreichen Beratungsgesprächen eingehend kontrolliert. Herr zu Guttenberg war einer meiner besten Seminaristen und Doktoranden!«, hängte sich Guttenbergs Doktorvater sofort ganz weit aus dem Fenster – um umgehend hinauszufallen.
Raubkopierer werden bestraft
So, so – wie steht’s denn da mit den anderen Doktoranden, darf man fragen? Wie sahen denn die »zahlreichen Beratungsgespräche« und die »eingehende Kontrolle« aus? Wenn Gutti schon das beste Pferd – beziehungsweise der beste falsche Hase – im Stall war, was ist dann mit den anderen Doktorgenies von Herrn Professor Häberle? Man wird ja wohl mal fragen dürfen, ob es sich bei Guttenberg um einen einmaligen Ausreißer oder etwa um einen systematischen Fehler handelte.
Immerhin fällt auf, dass Häberle Guttenberg den Titel auch noch »summa cum laude« hinterherschmiss. Und es fällt auf, dass Häberle die Doktortitel selbst sammelt wie andere Leute Oberhemden – und zwar vollkommen rechtmäßig, soweit wir wissen. Daher bezeichnet er sich vermutlich auch zu Recht als »Professor Dr. Dr. h.c. mult.«. Übersetzt: der Mann mit der Lizenz zum Promovieren.
Er selbst listet auf seiner Website folgende Doktortitel auf, und zwar »u.a.«
Häberles Dissertation »wurde in der Staatsrechtswissenschaft viel beachtet und war Gegenstand sehr kontroverser Diskussionen«, heißt es auf seiner Website. Ein Satz, den vermutlich auch Guttenberg gerne in seinen Lebenslauf aufgenommen und dabei noch nicht einmal gelogen hätte.
Dr. schummel cum laude …
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Von Gerhard Wisnewski
Wie von Kritikern vermutet, zieht die Bundesregierung offenbar tatsächlich eine Zwangsimpfung der Bevölkerung gegen die dubiose Vogelgrippe in Erwägung. Dies geht aus einem Artikel des Handelsblattes vom 23. März 2006 hervor:
«Die Bundesregierung erhöht die Mittel zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen die Vogelgrippe bei Menschen», heißt es da. Ziel sei ein ?Breitband-Impfstoff? gegen alle bisher bekannten Varianten des Virus H5N1, habe Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) gesagt.
Das heißt also: Die Bundesregierung investiert Steuergelder in die Entwicklung eines Impfstoffes, bei dem es die zugehörige Krankheit noch gar nicht gibt, nämlich die «menschliche Variante» der Vogelgrippe.
Es kommt aber noch besser. «Damit», so das Handelsblatt, «sei auch vor dem möglichen Ausbruch einer Vogelgrippe-Pandemie unter Menschen eine ‚vorbeugende Impfung‘ möglich. Ob dies freiwillig oder womöglich verpflichtend geschehen soll, könne man erst ‚dann entscheiden, wenn der Impfstoff da ist‘, sagte Schmidt.» (Hervorhebung von mir; G.W.) Jetzt wissen wir natürlich auch, wozu man die Bundeswehr im Inneren braucht: damit die jungen Rekruten dabei helfen, die eigene Oma zur Zwangsimpfung zu schleifen.
Liebe Frau Schmidt: Mein Körper gehört immer noch mir und nicht Ihnen oder der Pharmaindustrie. Was dort hineingelangt, bestimme immer noch ich.
Anscheinend hat die Bevölkerung aber noch eine kleine Gnadenfrist in dieser Frankenstein-Agenda: Einen solchen Impfstoff werde es nämlich frühestens 2007 geben, sagte laut Handelsblatt der Chef des Robert-Koch-Instituts, Reinhard Kurth. Thomas Mettenleiter vom Friedrich Loeffler-Institut, vor dessen Haustür die Vogelgrippe in Deutschland überhaupt erst ausbrach, sei pessimistischer: «Das sei ’noch viel Zukunftsmusik‘. Die Entwicklung sei derzeit ’noch im Stadium der Grundlagenforschung.»
Na, Gott sei Dank. Aber das kostet. Auf jeden Fall können schon mal jede Menge Steuergelder verbrannt werden, nämlich im Verlauf von vier Jahren 60 Millionen Euro, die man sich gnadenlos bei den Bürgern holt.
Gut wäre zusätzlich oder ersatzweise auch ein Impfstoff für Katzen, an den ebenfalls gedacht wird. Da winkt ein riesiger Markt von besorgten Katzenfreunden, die ihre Mietze schon grausam auf dem Wohnzimmersofa verenden sehen. Und warum die Katze anschließend krank wird oder auch nicht, darüber kann sie selbst schließlich nicht berichten.
Gerhard Wisnewski
c/o Kopp Verlag, Bertha-Benz-Str.
72108 Rottenburg a.N.