Skandalminister zu Guttenberg reitet sich immer tiefer rein. Erst brüskierte er die versammelte Hauptstadtpresse, dann manövrierte er sich in der Plagiatsfrage erst recht in eine Sackgasse. Und schliesslich gibt es da noch ein paar Fragen zu seiner Geheimmission in Afghanistan, nach der es plötzlich zu einer Schießerei kam…
Karl-Theodor zu Guttenberg/Von Karl-Theodor zu Guttenberg (V.i.S.d.P.)
Was eigentlich ein Befreiungsschlag werden sollte, geriet umgehend zum Desaster: Guttenbergs Erklärung zur Plagiatsaffäre vor ausgewählten Journalisten am Freitag, dem 18. Februar, in Berlin. Statt vor der Bundespressekonferenz Auskunft zu geben, ließ er die versammelte Hauptstadtpresse einfach sitzen. In den TV-Nachrichten waren von diesem Vorfall nur fein geschnittene Bilder zu sehen. In Wirklichkeit spielte sich das Ganze so ab:
Guttenberg-Desaster vor der Bundespressekonferenz
Und statt die Plagiatsaffäre wenigstens vor den wenigen zu Guttenberg vorgelassenen Journalisten aufzuklären, ritt sich der Minister noch tiefer rein:
Guttenbergs misslungene Erklärung zu seiner Doktorarbeit
Die Erklärung vom Freitag, dem 18. Februar, im Wortlaut:
»Für diese Stellungnahme bedurfte es keiner Aufforderung, und sie gab es auch nicht. Meine von mir verfasste Dissertation ist kein Plagiat, und den Vorwurf weise ich mit allem Nachdruck von mir. Sie ist über etwa sieben Jahre neben meiner Berufs- und Abgeordnetentätigkeit als junger Familienvater in mühevollster Kleinstarbeit entstanden, und sie enthält fraglos Fehler. Und über jeden einzelnen dieser Fehler bin ich selbst am unglücklichsten.«
Diese Äußerung wurde von den Ereignissen schnell überholt. Am Freitagabend, dem 18. Februar 2011, bestand bei 45 Prozent der Dissertationsseiten Plagiatsverdacht, am 19. Februar bereits auf 62,8 Prozent, also auf zwei Dritteln der Seiten der Guttenberg-Doktorarbeit.

Stand 20. Februar: Plagiate auf 68,7 Prozent der Dissertationsseiten?
Vorausgesetzt, diese Zahlen stimmen, ist die Einlassung, dass Guttenberg als junger Familienvater des Nachts wacker an seiner Dissertation gebastelt hat, vor diesem Hintergrund nur noch peinlich – um nicht zu sagen: tödlich. Und dass die Zahlen stimmen, ist möglich, denn inzwischen wird berichtet, dass Guttenberg sogar komplette Papiere in seine Arbeit einfügte.
Doch hören wir weiter:
»Es wurde allerdings zu keinem Zeitpunkt bewusst getäuscht oder bewusst die Urheberschaft nicht kenntlich gemacht.«
Laut der Redaktion von RP Online ist das falsch. Demnach hat Guttenberg auf den Seiten 310ff. seiner Dissertation einen Text von Stefan Schieren übernommen, einem Professor an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Arbeitspapier und Autor würden an keiner Stelle in der Dissertation erwähnt, heisst es auf RP Online. Ja, mehr noch: Zu Guttenberg hat demnach die Initialen des Autors sogar aus dem Text entfernt. Schieren hatte nämlich, wie Autoren das zuweilen tun, in seinem Text eine in Klammern gesetzte Anmerkung mit seinen Initialen versehen: »(i. e. Art. 100a EGV, St.S.)«. Bei Guttenberg wurde daraus: »[i. e. Art. 100a EGV]«.
Wenn der Vorgang so richtig beschrieben ist, handelt es sich dabei um einen besonders dreisten Klau – und natürlich um die Widerlegung von Guttenbergs oben zitierter Erklärung. Aber statt Asche auf sein Haupt zu streuen, wurde der Freiherr in seiner Erklärung vom Freitag patzig:
»Sollte sich jemand hierdurch oder durch inkorrektes Setzen und Zitieren oder versäumtes Setzen von Fußnoten bei insgesamt 1300 Fußnoten und 475 Seiten verletzt fühlen, so tut mir das aufrichtig leid.«
Was so klingt wie: Sollte sich bei 1300 Fussnoten jemand über ein paar vergessene Fussnoten aufregen, so tut’s ihm auch leid – wer wird denn so kleinlich sein!
Und weiter:
»Die eingehende Prüfung und Gewichtung dieser Fehler obliegt jetzt der Universität Bayreuth. Und ich werde selbstverständlich aktiv mithelfen festzustellen, inwiefern darin ein wissenschaftliches, und ich betone: ein wissenschaftliches, Fehlverhalten liegen könnte.«
Falsch. Es handelt sich nicht nur um wissenschaftliches, sondern um moralisches und möglicherweise auch strafrechtlich relevantes Fehlverhalten. Denn hier kann man möglicherweise auch von arglistiger Täuschung oder gar Betrug sprechen – nämlich gegenüber der Universität. Ferner wurde das Urheberrecht rücksichtslos mit Füssen getreten.
»Und ich werde gerne bis zum Ergebnis dieser Prüfung vorübergehend, ich betone vorübergehend, auf das Führen des Titels verzichten, allerdings nur bis dahin, anschließend würde ich ihn wieder führen.«
Das wäre nun wirklich der eigentliche Skandal.
»Ich werde mir keine anderen Maßstäbe anlegen, als ich sie bei anderen angesetzt hätte. Jede weitere Kommunikation über das Thema werde ich von nun an ausschließlich mit der Universität Bayreuth führen.«
Informationspolitik nach Gutsherrenart. Und was ist mit dem Informationsanspruch der Öffentlichkeit und dem Auskunftsrecht der Presse? Wie bereits an anderer Stelle ausgeführt, hat die Öffentlichkeit gegenüber den Behörden ein Recht auf Auskunft – will Guttenberg das auch gleich noch mit Füßen treten? Auch für die beklauten Urheber hat der Gutsherr demnach wohl keine weiteren Worte übrig.
»Die Menschen in diesem Land erwarten, dass ich mich um das fordernde Amt des Verteidigungsministers mit voller Kraft kümmere, und das kann ich auch. Wir stehen vor einer historischen Bundeswehrreform.«
Schon möglich. Vor allem aber erwarten die Menschen in diesem Land, dass sie nicht von Betrügern regiert werden.
»Und ich trage die Verantwortung für die Soldaten im Einsatz, wie ein Ereignis an dem heutigen Tag einmal mehr auf bittere Weise zeigt.«
Ja, ein seltsamer Zufall: Kaum fliegen am Mittwoch, dem 16. Februar, Guttis Plagiate auf, fliegt auch der Minister – leider nur nach Afghanistan. Und kaum fliegt zu Guttenberg da am 17. Februar wieder ab, gibt es am nächsten Tag just am selben Ort eine Schiesserei mit drei Toten, welche die Plagiatsaffäre aus den Schlagzeilen drängt.
»Nur wenige Stunden vor der Reise« am Mittwoch »waren Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg bekannt geworden«, heisst es bei Focus Online und anderen Quellen. Was kann einen Minister veranlassen, eben mal für eine Nacht nach Afghanistan zu fliegen, wenn es doch an der Heimatfront brennt? Was war der Grund für diesen »Überraschungsbesuch« (tagesschau.de) in Afghanistan? Wirklich nur, dass er sich dort »nicht pausenlos den Fragen zu seiner Schummelaffäre stellen« musste, wie die Frankfurter Neue Presse schreibt?
Interessanterweise handelte es sich um eine Geheimmission: Anders als sonst war Guttenberg praktisch allein unterwegs. Reist der Freiherr sonst gerne gleich mit Frau, Talkmaster und Journalistentross ins Kampfgebiet, bestand der Tross des Ministers »diesmal nur aus seinem Adjutanten, Sicherheitsleuten und dem Herausgeber einer großen Tageszeitung«, so die Frankfurter Neue Presse. »Das genaue Besuchsprogramm«, wurde laut Focus Online »zunächst nicht bekannt gegeben«. Interviews musste der Minister, der sich sonst so gerne vor den Medien spreizt, demnach auch »nicht geben«. Auch von unabhängigen Fotografen wurde er demzufolge nicht belästigt, denn »Bilder gab es nur von der Bundeswehr«.
Eine Frage: Hat der Minister etwas zu verbergen?
»In einer Nacht-und Nebel-Aktion« sei zu Guttenberg am Mittwoch »mit einem Hubschrauber direkt zum Außenposten ›OP North‹ in der Unruheprovinz Baghlan« geflogen, weiß die Frankfurter Neue Presse. Von Mittwoch auf Donnerstag nächtigte zu Guttenberg also ausgerechnet in jenem Lager, wo am Freitag aus heiterem Himmel drei Bundeswehrsoldaten bei einer Schießerei tödlich verletzt wurden – wobei auch der Attentäter ums Leben kam. Schon am Samstag tat das seine Wirkung und verdrängte Guttenbergs Plagiatsaffäre aus den Schlagzeilen.
Was ist da wohl wirklich passiert? Und warum? Die Wahrheit steht vielleicht demnächst in dem einen oder anderen Soldatenbrief von der Front. Ob der auch ankommt, ist freilich wieder eine andere Frage, denn unter Guttenberg wird die Feldpost bekanntlich geöffnet. Im Januar 2011 kam heraus, dass Feldpost von Bundeswehrsoldaten aus Afghanistan systematisch durchsucht worden war. Und welcher Bundeswehrstandort war von der Zensur betroffen? Die geöffnete Feldpost kam laut dem Wehrbeauftragten Hellmut Königshaus »ausschließlich von Soldaten, die auf dem Vorposten ›OP North‹ südlich von Kunduz eingesetzt waren« (SPIEGEL ONLINE). Von der Postzensur war also ausgerechnet jenes Lager betroffen, in dem Guttenberg nun überraschend zu Besuch war, woraufhin es dort überraschend zu einer Schiesserei kam. Die Frage ist: Was ging schon damals in dem Lager so Brisantes vor, wovon die Heimat auf keinen Fall etwas erfahren darf?
Copyright © 2011 Das Copyright für die Artikel von Gerhard Wisnewski liegt beim Autor.
Von Gerhard Wisnewski
In Sachen 11.9. ist die versammelte deutsche Presse mit Begeisterung in eine Sackgasse gefahren. Während einige mit dem Fahrrad unterwegs waren oder mit dem Moped hineinknatterten, war der Spiegel allen voran mit dem Porsche vor die journalistische Wand gebrettert. Das Ergebnis ist offensichtlich: Totalschaden. Für den Spiegel, weil das journalistische Erbe Rudolf Augsteins damit endgültig zerstört wurde. Für den deutschen Journalismus, weil dessen Leitmagazin vor aller Augen auf primitivste und peinlichste Weise gescheitert ist. Für die deutsche Demokratie, weil sich das frühere Aushängeschild der Publizistik vor aller Augen zum Kasper eines Imperiums hat degradieren lassen – und mit ihm fast die gesamten deutschen Medien. Man wird demnächst verschiedene Versuche beobachten können, die Porschetrümmer aufzusammeln, zu verstecken, heimlich zu einem neuen Porsche zusammenzusetzen, und, und, und.
«Alle Wahrheit durchläuft drei Stufen. Zuerst wird sie lächerlich gemacht oder verzerrt. Dann wird sie bekämpft. Und schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen.» Arthur Schopenhauer
Aber es wird nichts nützen: Der Spiegel, so zeichnet sich immer deutlicher ab, hat nun auch seine «Hitlertagebücher» – nämlich seine Aufzeichnungen über die «neuen Hitlers» in Gestalt der vermeintlichen Hijacker des 11.9. In einer großen Serie und in einem Buch zu den Anschlägen des 11.9. hat der Spiegel deren Treiben vor den Anschlägen und ihre angebliche Verstrickung in die Attentate scheinbar akribisch nachgezeichnet.
Nur leider gibt es den 11.9., wie der Spiegel und seine Echomedien ihn erzählt haben, überhaupt nicht. Es handelt sich vielmehr in weiten Teilen um eine Propaganda-Fiktion des Pentagon. Was den Fall aber von den «Hitlertagebüchern» des Stern unterscheidet: Beim Spiegel ging es nicht etwa um eine burleske Schnurre aus Eitelkeit, Fälschergeschick, Geltungsbedürfnis und Geldgier einiger Schlitzohren, die einen ganzen Großverlag und damit die Welt auf die Schippe nahmen. Nein, hier war es viel schlimmer, hier ging es um möglicherweise bewußte Kriegspropaganda und Hetze, die half, eine religiöse Gruppe anzuklagen und Angriffskriege zu führen. Das Sturmgeschütz der Demokratie a.D. hat sich, ob bewußt oder nicht, in ein Sturmgeschütz der Dikatur verwandelt – und zwar der Bush-Diktatur. In den USA spielte das hurtig übersetzte Spiegel-Buch über den 11.9. («Inside 9/11 – What really happened») eine wichtige Rolle bei der Verbreitung und Festigung der offiziellen Verschwörungstheorie und damit bei der Rechtfertigung der kriminellen Aktivitäten der Bush-Regierung.
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Als einige deutsche und ein französischer Journalisten ihre Pflicht taten und die Widersprüche der offiziellen Theorie aufdeckten, wurde auch offensichtlich, daß der Spiegel diese knochentiefe Blamage irgendwann würde ausbaden müssen. Darüber gerieten die Redakteure so in Panik, daß sie versuchten, mit einer verleumderischen Titelgeschichte über die «Verschwörungstheoretiker», die den 11.9. angeblich auf den Kopf stellten, zurückzuschlagen.
Siehe «Panoptikum des Absurden – ein ‚Nachrichtenmagazin‘ zeigt Nerven».
Mit diesem peinlichen Versuch, die eigene journalistische Sackgasse in eine vierspurige Durchgangsstraße zur Wahrheit umzulügen, hat der Spiegel lediglich einen besonders stattlichen Nagel am Sarg seiner Glaubwürdigkeit geschmiedet – vielleicht sogar am Sarg des Magazins selbst. Wir reden hier aber nicht nur von Verleumdung anderer Journalisten («Fälscher und Spinner», «Dem Schwachsinn eine Schneise», «Die Phantasten»), sondern wir reden auch von politischer Verfolgung. Denn die Spiegel-Hetze, der sich der Westdeutsche Rundfunk auf die peinlichste Weise anschloß, führte zur Existenzgefährdung der betroffenen Journalisten. Das aber ist, ganz nebenbei, in Deutschland strafbar, und zwar nach Par. 241a StGB:
(1) Wer einen anderen durch eine Anzeige oder eine Verdächtigung der Gefahr aussetzt, aus politischen Gründen verfolgt zu werden und hierbei im Widerspruch zu rechtsstaatlichen Grundsätzen durch Gewalt- oder Willkürmaßnahmen Schaden an Leib oder Leben zu erleiden, der Freiheit beraubt oder in seiner beruflichen oder wirtschaftlichen Stellung empfindlich beeinträchtigt zu werden, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine Mitteilung über einen anderen macht oder übermittelt und ihn dadurch der in Absatz 1 bezeichneten Gefahr einer politischen Verfolgung aussetzt.
(3) Der Versuch ist strafbar.
(4) Wird in der Anzeige, Verdächtigung oder Mitteilung gegen den anderen eine unwahre Behauptung aufgestellt oder ist die Tat in der Absicht begangen, eine der in Absatz 1 bezeichneten Folgen herbeizuführen, oder liegt sonst ein besonders schwerer Fall vor, so kann auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren erkannt werden.
Es ist jetzt an der Zeit, diese Zeilen zu schreiben, da die vom Spiegel und fast allen deutschen Medien vertretene, offizielle Verschwörungstheorie über den 11.9.2001 in den USA einen verheerenden Treffer erhalten hat, der gerade erst dabei ist, seine Wirkung zu entfalten. Die Rede ist von dem Auftritt des Schauspielers und Sympathieträgers Charlie Sheen in CNN. Zur besten Sendezeit erhielt Sheen mehrmals in der vergangenen Woche Gelegenheit, seine massiven Zweifel an der offiziellen Version zu schildern. Damit setzt sich ein atemberaubender Erosionsprozeß fort, der zuletzt durch die Gründung der Wissenschaftler-Gruppe «Scholars for 9/11-Truth» und die spektakuläre Absetzbewegung des US-Neocons Francis Fukuyama Fahrt aufgenommen hatte.
http://www.gerhard-wisnewski.de/modules.php?name=News&file=article&sid=160
http://www.gerhard-wisnewski.de/modules.php?name=News&file=article&sid=141
Damit wir uns nicht mißverstehen: Im Fall Sheen reden wir nicht über irgendein Medium, sondern über ein quasi halbamtliches Leitmedium der Vereinigten Staaten, ja, sogar des gesamten Globus, nämlich den tonangebenden Sender der amerikanischen Oligarchien, CNN. Als deren Sprachrohr fungierte CNN-«Anchorman» A.J. Hammer, der nach der Ausstrahlung eines Sheen-Interviews und einer Diskussion über das Thema 9/11 seinen Zuschauern mit auf den Weg gab: «Ich hoffe, die Leute werden versuchen, mehr Informationen einzuholen, weil ich glaube, daß es eine Menge von unbeantworteten Fragen gibt.» Das kann man ruhig als offizielle Aufforderung zum Abriß der offiziellen Version verstehen. Dafür spricht auch, daß CNN das Thema nicht etwa erschrocken wieder fallen ließ, sondern mehrmals wieder aufgriff. Als Sahnehäubchen schaltete der Sender auf seiner Webseite eine Umfrage: «Stimmen Sie mit Charlie Sheen darin überein, daß die US-Regierung die wirklichen Geschehnisse des 11.9. vertuschte?» Ergebnis: 84 Prozent Ja, 16 Prozent Nein (Stand 26.3.06).
22.3.2006 CNN Showbiz Tonight: Charlie Sheen Questions Official 9/11 Explanations (Charlie Sheen stellt offizielle Version des 11.9. in Frage)
23.3.2006 CNN Showbiz Tonight: Sheen 9/11 Comments spark Controversy (Sheens Kommentare zum 11.9. entfachen Kontroverse)
24.3.2006 CNN Showbiz Tonight: Sheen responds to criticism (Sheen antwortet auf Kritik)
Das ist so ungefähr, als hätte die Prawda in den achtziger Jahren plötzlich die Frage gestellt, ob es sein könnte, daß das Politbüro vielleicht Dreck am Stecken hat. «Es ist, als hätten Sie und ich eine Revolution vom Zaun gebrochen. Gott segne Amerika», sagte Sheen zu den Reaktionen auf seine Äußerungen.
Diesen Segen kann das Land wirklich gebrauchen, denn damit ist der Deckel vom Topf, und die enormen Widersprüche um den 11.9. müssen jetzt ihre zerreißende Wirkung entfalten. Eine Äußerung von vielen auf dem Internet gibt die momentane Stimmung in deutlichen Worten wieder: «Die offizielle Geschichte des 11.9. ist so absurd und offensichtlich lächerlich, in so vielerlei Hinsicht, daß man schon einen IQ in der Höhe der Zimmertemperatur haben muß, um sie zu glauben. Die Geschichte ist unvertretbar, weil die Gruppe, welche auch immer hinter dieser Operation steckte, den Job auf eine Weise schwerwiegend vermasselt hat, die die Lavon Affäre, den Angriff auf die USS Liberty oder die Iran-Contra-Affäre aussehen läßt, wie das Werk eines Genies. In einer fairen und offenen Debatte auf dem Internet wurde die offizielle Version gründlich auseinandergenommen. (…) Nur eine einzige Kraft hält die offizielle Version noch in Position: brutale und systematische Zensur der Diskussion fast jedes Aspektes des 11.9. durch die Mainstream-Medien.»
Diese Zensur beginnt allerdings zu bröckeln. Die Risse der offiziellen Version sind bereits diesseits des Atlantiks angekommen. Sie sind sichtbar in Gestalt von ersten Artikeln deutscher Mainstream-Medien, wie beispielsweise Netzeitung oder N24 (Webseite), die den Sheen-Auftritt gezwungenermaßen aufgreifen müssen, obwohl sie sonst eher als stromlinienförmige Propagandamedien aufgefallen sind. Oder vielleicht auch gerade weil sie als stromlinienförmige Propagandamedien fungieren, die nun eben ein anderes Lied singen müssen. Die Redaktionen können es zwar nicht lassen, dem bei Netzeitung und N24 wortgleichen Artikel ein besonders unvorteilhaftes Bild von Sheen beizustellen, auf dem er eine Art durchtriebenes Grinsen zur Schau zu stellen scheint. Unterzeile: «Verschwörungstheoretiker Charlie Sheen». Normalerweise sieht der Mann eher
so aus, wie rechts dargestellt. Trotzdem müssen sie seine wichtigsten Thesen wiedergeben.
Außerdem schicken die Artikel erst mal voraus, daß US-Star Charlie Sheen in letzter Zeit «eher durch seine Scheidung von Denise Richards und seine Spielsucht von sich reden» gemacht habe. (Merkwürdig, denn normalerweise haben diese Medien durchaus eine Ader für Resozialisierung, insbesondere wenn es um den Alkoholiker i.R. George W. Bush geht.) Jetzt, so Netzeitung und N24 weiter, sorge der Schauspieler Sheen «durch öffentlich ausgesprochene Verschwörungstheorien» für Aufsehen. «Seine These: Die US-Regierung sage der Öffentlichkeit nicht, was hinter den terroristischen Anschlägen vom 11. September 2001 wirklich steckt.»
Von Ralf Wurzbacher (Junge Welt, 27. März 2006)
Anschließend müssen die Medien die wichtigsten Kritikpunkte Sheens darstellen, tun aber so, als habe Sheen seine Kritik nicht auf CNN, sondern «in der Radiosendung ‚The Alex Jones Show‘ auf dem US-Sender GCN» geäußert. Schon richtig, aber daß CNN dieses Sheen-Interview eben übernommen hat, wird in diesem Artikel ganz einfach «vergessen». Ebenso, daß CNN dem Sheen-Thema seither zwei weitere Sendungen sowie eine Umfrage widmete.
«Er sehe den Einsturz der Zwillingstürme des World Trade Centers als das Ergebnis einer kontrollierten Zerstörung», referieren Netzeitung und N24 die Sheen-Aussagen. «Weiter erklärte er, es klinge für ihn eher nach einer Verschwörungstheorie, dass 19 Amateure mit Teppichmessern vier Luftlinienflugzeuge unter ihre Kontrolle bringen und 75 Prozent ihrer Ziele treffen könnten. Es werfe zumindest eine Menge Fragen auf. (…) Sheen äußerte auch Zweifel an dem Flugzeug, dass in das Pentagon in Washington D.C gesteuert worden sein soll: ‚Ich würde gerne mal sehen, wie dieses Flugzeug ein solches Manöver hätten fliegen können‘, sagte er. ‚Wir sind es den Familien, den Opfern und allen, deren Leben seitdem unwiederbringlich verändert wurden, schuldig, die Wahrheit ans Licht zu bringen und herauszubekommen, was wirklich passiert ist‘, so Sheen.»
Damit haben diese deutschen Verschwörungstheoretiker-Fanzines die erste Kröte schlucken müssen. Weitere werden folgen.
Mehr demnächst.
Gerhard Wisnewski
c/o Kopp Verlag, Bertha-Benz-Str.
72108 Rottenburg a.N.