Normalerweise entdecken Entdecker, um zu reden, Vorträge zu halten und um die Welt zu reisen. Nicht aber Neil Armstrong – der erste Mensch, der 1969 angeblich einen Fuß auf den Mond setzte. Er dürfte wohl der erste große Entdecker der Menschheit gewesen sein, der 40 Jahre lang kaum ein Wort über sein Abenteuer verlor. Nun aber gab der frisch gebackene 80-Jährige einer Talkrunde des österreichischen Servus TV die Ehre. Die Fragen stellte ein »ganz scharfer Hund« – Frank Schirrmacher von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Wenn FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher Neil Armstrong fragt, ob er wirklich auf dem Mond war, dann ist das so, als würde ein Kardinal den Papst fragen, ob es Gott gibt. Doch der Reihe nach.
Neil Armstrong, der erste Mensch, der 1969 angeblich seinen Fuß auf den Mond setzte, ist am 5. August 2010 also 80 Jahre alt geworden: »Seit 20 Jahren hat der Astronaut nicht mehr öffentlich über seine Landung auf dem Erdtrabanten gesprochen«, schreibt die Bild-Website über das Ereignis. Verblüffend, aber das ist noch nicht alles: »Jetzt betrat Neil Armstrong (80) zum ersten Mal in seinem Leben ein Fernsehstudio.«
| Neil Armstrong: Kritische Fragen zum 80.? |
Erstens wäre auch das erstaunlich: Der größte Entdecker und Abenteurer der Menschheit betritt erst über 40 Jahre später ein TV-Studio, und dann noch das eines kleinen österreichischen Senders? Zweitens ist das falsch. Denn natürlich betrat Armstrong anlässlich der »Produktion« der Mondlandung bereits mehrmals TV-Studios, nur redet niemand darüber. Es waren jene Hallen, die man auch heute noch auf NASA-Fotos sieht und die angeblich dem »Training« der Astronauten dienten. Dort waren realistische Szenerien mit Landefähren und Mondautos aufgebaut, und kaum machte man das Hallenlicht aus und den Flak-Scheinwerfer (als »Sonne«) an, befand man sich auch schon auf dem »Mond« (siehe Gerhard Wisnewski: Lügen im Weltraum, Kopp 2010).
Auf ihrer Website präsentiert Bild jetzt einen kleinen Zusammenschnitt von der damaligen »Mondlandung« und von der jetzigen Fernsehdiskussion (ausgestrahlt am 5.8.2010). »Vor über 40 Jahren betrat der amerikanische Astronaut als erster Mensch den Erdtrabanten. Über 600 Millionen Menschen verfolgten das historische Ereignis im Fernsehen«, heißt es in dem Video. Natürlich glaubt jeder, dass der Astronaut, den man zu diesem Text aus einiger Entfernung die Leiter der Landefähre hinabsteigen sieht, Armstrong ist. Tatsächlich kann das aber nicht sein. Denn wenn Armstrong der erste Mensch auf dem Mond war – wer hatte dann vorher die Kamera in so großer Entfernung von der Landefähre aufgestellt?
| Falsche Bilder von der »Mondlandung«: Bild-Zusammenschnitt der Armstrong-Talkrunde |
Schon diese Bilder sind also nicht einmal die Aufnahmen, die einst die NASA als »Armstrongs ersten Schritt« ausgegeben hat. Auch die damaligen Bilder zeigten zwar den von der Landefähre hinabsteigenden Armstrong – allerdings in schwarz-weiß und aus solcher Nähe, dass man das Kameradilemma mit der Behauptung lösen konnte, die Kamera sei an der Landfähre montiert gewesen. Auf diese Bilder wird in dem Bild-Video erst in einem zweiten Schritt geschnitten und so getan, als sei dies ein- und derselbe Vorgang. In Wirklichkeit handelte es sich um ganz verschiedene Aufnahmen von verschiedenen »Drehs«.
Jetzt, zum 80. Geburtstag, breche Armstrong sein Schweigen, behauptet das Bild-Video: »Im österreichischen Fernsehen bei Servus TV stellte er sich den kritischen Fragen der Journalisten.« Wow – da staunt der Fachmann, und der Laie wundert sich: Wird Armstrong jetzt endlich mal von ausgewiesenen Fachleuten für die Mondlüge »gegrillt«?
Nicht doch. Von »Stellen« kann in Wirklichkeit gar keine Rede sein. In Wirklichkeit war die Sendung ein Heimspiel. Zu den weiteren Gästen gehörten der deutsche Astronaut Thomas Reiter, der aus meiner Sicht dubiose Astrophysiker Harald Lesch sowie der schlitzohrige russische Kosmonaut Alexej Leonow. Und die »kritischen Fragen der Journalisten«, entpuppen sich in dem Zusammenschnitt lediglich als eine Frage eines Journalisten, der bis jetzt vor allem durch seine unkritische Haltung aufgefallen ist. Die Frage stellte nämlich der bekannte FAZ-Claqueur Frank Schirrmacher: »Es kursieren seit der Mondlandung die Verschwörungstheorien, ob es sie gegeben hat oder nicht«, sagt Schirrmacher zu Armstrong, begleitet von geflissentlichem Lachen im Publikum. »Neil, dazu müssen Sie etwas sagen, waren Sie wirklich auf dem Mond?«
Hahaha, macht das Publikum nochmals verkrampft, um die Spannung zu überspielen. Aber Armstrong sagt nichts, er blickt sich nur hilflos um, dann greift er das Gelächter des Publikums dankbar mit einem Grinsen auf. Sagen tut er noch immer nichts. Gerade, als in der Talkrunde ein gefährliches Schweigen zu entstehen droht, springt ihm (der mir persönlich bekannte) russische Kosmonaut Alexej Leonow bei: der »erste Mann«, der jemals einen »Weltraumspaziergang« absolvierte – wenn’s denn stimmt. Dazu muss man vielleicht wissen, dass amerikanische und russische Raumfahrer eine verschworene Gemeinschaft sind, gemeinsame Treffen in ihrem Verein Association of Space Explorers abhalten und sogar ihre Kinder nach dem wechselseitig anderen benannt haben. Und beide Seiten haben natürlich jede Menge Leichen im Keller bzw. Lügen im Weltraum.
Gerade als also das Schweigen gefährlich zu werden droht, reißt Leonow in einer ebenfalls hilflos wirkenden Geste die Arme hoch und schreit so etwas wie »Neil!« in den Raum, was eine neue Welle der Heiterkeit auslöst. Und erst in dieser Heiterkeit fühlt sich Armstrong siegesgewiss genug, um die Frage, ob er wirklich auf dem Mond landete, zu beantworten: »Definitiv, definitiv«, sagt er. Erleichterter Applaus brandet auf. Wenigstens diese »klaren Worte« hat Armstrong gesagt. Argumente hatte er auf die Frage laut dem Video freilich nicht zu bieten, und zwar kein einziges. Aber das machte nichts, denn das war’s dann auch schon mit den »kritischen Fragen« in dem Zusammenschnitt. Armstrong kommt ungeschoren davon. Getreu dem Motto: »A little lie for a man but a fucking big lie for mankind.«
P.S. (7.8.2010): Offenbar hat man bei «Bild» ideologische Bauchschmerzen mit dem schwachen Auftritt des «Mondfahrers» Neil Armstrong bei dem österreichischen «Servus TV» am 5. August 2010. Inzwischen wurde das aus diesem Anlass produzierte «Bild-Video» neu gesprochen und getextet.
Geändert wurde vor allem der Schluss. Bisher hatte es geheißen: «Klare Aussage, aber Armstrong hat lange mit der Antwort gezögert.» Und: «Die Verschwörungen wird er so wohl nicht beenden».
Davon abgesehen, dass man bei «Bild» Verschwörungen offenbar nicht von «Verschwörungstheorien» unterschieden kann, nahm dieser Schluss Armstrongs schwachen Auftritt sehr wohl zur Kenntnis und vermutete, dass man die Spekulationen über die Mondlandung so wohl nicht beenden können wird. Nun gibt es nur noch einen Schlussatz, der darauf besteht, dass Armstrong «trotz des langen Zögerns» eine «eindeutige Antwort», gegeben habe. Genau: Eindeutig, aber vollkommen substanzlos.
Copyright © 2010 Das Copyright für die Artikel von Gerhard Wisnewski liegt beim Autor.
Von Gerhard Wisnewski
«Ich bin selbst stark von aufstallung betroffen und zerbreche daran wie die freiheitsliebenden tiere», lautete eine Zuschrift, die ich heute erhalten habe. Nach meinen Artikeln über die vermeintliche oder auch wirkliche Vogelgrippe auf Rügen schlugen die Wellen hoch. Ich hatte selbst nicht mit den Emotionen gerechnet, auf die ich hier stoßen würde, aber eigentlich ist es nach der Panik, die verantwortungslose Politiker und Behörden ausgelöst haben, ja kein Wunder.
Auch deswegen nicht, weil es ja hier zunächst mal ganz konkret um die Existenz von Menschen und von Tieren geht – von Tieren, die für ihre Halter nicht bloß Sachen sind.
So erhielt ich zahlreiche Zuschriften, in Internetforen von Geflügelzüchtern und -Freunden wurden meine Artikel heiß diskutiert.
Behörden und Politik veranstalteten auf einer dubiosen Faktengrundlage ein wahres Schlachtfest auf Rügen, obwohl praktisch keine einzige Frage im Hinblick auf den Ausbruch der Seuche auf der Insel beantwortet ist:
1. Waren die toten Schwäne wirklich mit dem H5N1-Virus infiziert?
2. Wenn ja – woher hatten sie diese Infektion?
3. Eingeschleppt worden kann das Virus nicht sein, denn die Vogelpopulation auf der Insel ist im Winter isoliert.
4. Der einzige, nachweisliche Aufenthaltsort für das Virus in der Nähe ist das wenige Kilometer entfernte Seucheninstitut Friedrich Loeffler auf Riems. Dort wird das Virus seit Monaten vorgehalten, dort wurden auch Impfversuche unternommen.
5. Hat das FLI Impfversuche außerhalb des Instituts unternommen, oder sind geimpfte Vögel, die genauso ansteckend sind, wie infizierte, abhanden gekommen?
6. Wurde das Virus, immer vorausgesetzt, es war überhaupt vorhanden, durch Abwasser oder Abluft verbreitet?
7. Oder sind die angelieferten Schwäne an natürlichen Ursachen gestorben, und wurden sie etwa erst im Institut infiziert, zum Beispiel in unreinen Räumen oder durch unreine Instrumente?
8. Oder starben die Tiere eines natürlichen Todes, und ihre Infektion wurde lediglich behauptet?
9. Gibt es Ermittlungen im Friedrich Loeffler Seuchen-Institut, und wenn nein, warum nicht?
10. Wenn meine bescheidenen Kenntnisse in Epidemiologie richtig sind, dann könnte nach Lage der Dinge der Seuchenherd im Friedrich Loeffler Institut zu suchen sein.
Angesichts der Tatsache, daß
1. die Vogelgrippe nicht von außen gekommen sein kann und
2. die Vogelgrippe ausgerechnet vor der Haustür des einzigen Ortes ausbrach, an dem das Virus in der Gegend nachweislich vorhanden war,
mag man kaum an einen Zufall glauben.
Die Reaktionen auf meinen letzten Artikel waren, wie gesagt, zum Teil erschütternd, zum Teil zustimmend und zu einem geringen Teil ablehnend. Es stellte sich jedoch heraus, daß sich schon viele Geflügelhalter- und Freunde ähnliche Gedanken gemacht hatten. Hier ein paar Auszüge:
«Hallo
ich habe gerade Ihren Kommentar zur Vogelgrippe gelesen und er ist klasse !Ich hoffe er erreicht sehr viele Menschen die dieser Sache mal wieder auf den Leim gegangen sind.»
«Hallo,
recht vielen Dank für Ihren gesunden Menschenverstand bezüglich der Vogelgrippe! Hatte mir etwas ähnliches schon gedacht, schwierig wird es, wenn Bekannte, Freunde, etc. ihren Verstand an der Garderobe abgeben, dann tut es gut Leute zu finden, die ähnlich denken, und nicht bereit sind andere für sich denken zu lassen.»
In einem Forum hieß es:
«Hallo, ich nehme mal an Ihr seid genauso erstaunt und bestürzt darüber das auf Rügen jetzt alle «Nutzvögel» gekeult werden sollen. Ich finde das eine unerhörte Frechheit der Behörden auf Rügen, ihre vorangegangene Schlamperei auf diese weise ausbügeln zu wollen. Wenn doch nun alle Nutzvögel im Stall sind, ist doch mit einer Ausbreitung von dort nicht mehr zu rechnen.
Man stelle sich nur mal vor man findet in nächster Zeit überall in Deutschland infizierte Wildvögel, und die dort zuständigen Behörden handeln genauso wie auf Rügen. Das hieße in ganz Deutschland würde Geflügel großflächig gekeult werden. Ich fordere Euch alle auf bei Herrn Seehofer dagegen zu protestieren, ich habe ihm schon eine e-mail geschickt. Die E-mail Adresse: horst.seehofer@bundestag.de »
Einen anderen Mitbürger traf fast der Schlag, als ihm ein Feuerwehrmann erzählte, er solle nun gegen die Vogelgrippe geimpft werden: «Auf meine Frage, mit was und wogegen denn, weil ja noch kein Impfstoff existiert, konnte er mir keine Auskunft geben. Ihre Artikel fand er allerdings auch recht interessant und er wirkte
leicht? verwirrt :-)»
Desweiteren habe ich folgende Online-Petition auf dem Netz gegen die «ohne jede medizinische Indikation durchgeführten Tötungsmaßnahmen» gefunden:
«Die Unterzeichner fordern, dass die derzeit im Zuge der H5N1-Gegenmaßnahmen ohne jede medzinische Indikation in Deutschland durchgeführten «vorsorglichen Tötungen» von Geflügel unverzüglich einzustellen und für alle Zukunft zu unterlassen sind. Die Unterzeichner distanzieren sich ausdrücklich von diesen Maßnahmen und beabsichtigen, durch ihre Unterschrift unzweifelhaft zum Ausdruck zu bringen, dass o.a. Tötungen weder in ihrem Namen noch in ihrem Einverständnis durchgeführt werden. Die Unterzeichner kommen weiterhin darin überein, dass die ‚vorsorgliche Tötung‘ gesunder Lebewesen IN KEINEM FALL eine akzeptable Option sein darf.»
http://www.gegenpropaganda.org/html/petition_show.php?nr=3
Sogar in der Zeitung landete das Thema auf meinen Artikel hin, und zwar in der Jungen Welt. «Eulen nach Athen», nannte Ralf Wurzbacher seinen Bericht mit Datum vom 24.2.06 in Anlehnung an ein Zitat von meiner Webseite: «Wissenschaftler rätseln, wie die Vogelgrippe nach Rügen kam. Auf der benachbarten Insel Riems ist das Virus schon lange präsent», schrieb er.
Gemeint war das Friedrich Loeffler Seuchen-Institut.
«Für Ornithologen ist der Infektionsweg der Vogelgrippe nach Deutschland nach wie vor ein Mysterium», schrieb Wurzbacher. «Gleich mehrere Vertreter ihrer Zunft haben öffentlich ihre Verwunderung darüber geäußert, daß der H5N1-Erreger ausgerechnet und zuallererst die Ostseeinsel Rügen befallen hat.»
Franz Baierlein, Leiter des Instituts für Vogelforschung in Wilhelmshaven, sagte, es sei möglich, daß die «Ausbruchsgebiete sehr viel näher sind, als wir bis dato zu wissen glauben». (Hervorhebung von mir; G.W.)
So kann man es natürlich auch formulieren…
http://www.jungewelt.de/2006/02-24/031.php
http://www.huehner-info.de/huefo/index.php
http://www.tukan-world.de/board/showthread.php?t=2917&goto=newpost
http://www.tukan-world.de/board/showthread.php?threadid=2927
Gerhard Wisnewski
c/o Kopp Verlag, Bertha-Benz-Str.
72108 Rottenburg a.N.