Frische Blumen zeugen davon: Die Bevölkerung akzeptiert den von einem Spaziergänger entdeckten Stapel Baumstämme im Wald bei Heiligensee als die wirkliche Fundstelle von Kirsten Heisig. Die Blumen sind bemerkenswert, weil sie bedeuten, dass dies für die Bevölkerung die erste glaubwürdige Fundstelle von Kirsten Heisig ist. Damit gibt es im Wald endlich einen Ort, an dem man trauern und seine Anteilnahme zeigen kann. Vielleicht könnte dies zu einem Zeichen gegen das Schweigen der Behörden werden…

Ein Mensch verschwindet, fünf Tage später wird er tot aufgefunden, und das Ganze zum Selbstmord erklärt. Beweise und Argumente für diese Behauptung will die Staatsanwaltschaft Berlin nicht benennen. Eine offizielle Trauerfeier der Justizbehörden gibt es für die Person, eine Richterin, nicht. Die private Trauerfeier wurde nicht an die große Glocke gehängt, und wo die Person heute begraben liegt, ist nicht bekannt.
So soll die mutige Jugendrichterin Kirsten Heisig schnell aus dem Leben verschwinden und in Vergessenheit geraten – was schon wieder gegen einen Selbstmord spricht. Denn an einem echten Selbstmörder möchte die Umwelt häufig festhalten. Sie möchte ihn oft nicht aufgeben, sondern sich an ihn klammern. Siehe der Nationaltorwart Robert Enke, der nach seinem Selbstmord am 10. November 2009 höchste Ehrungen erfuhr. Dagegen ist es, als wäre die Jugendrichterin Kirsten Heisig, verschwunden am 28. Juni 2010, tot aufgefunden am 3. Juli 2010, plötzlich zur persona non grata geworden, von der niemand mehr etwas wissen will. Wie aber kann jemand durch Selbstmord zur persona non grata werden – es sei denn, er war dies schon vorher?
Inzwischen sind neue Beweise aufgetaucht, dass dort, wo etwa 100 Meter vom Elchdamm in Heiligensee entfernt inzwischen Baumstämme aufgehäuft wurden, vor kurzem noch ein Mensch begraben lag. Wie bereits berichtet, hatte ein Spaziergänger hier drei Tage nach der Bergung von Kirsten Heisigs Leiche am 3. Juli 2010 eine nach Verwesung stinkende Plastikplane und einen halb im Boden verscharrten und mit Plastikband verschnürten Hundekadaver gefunden. Anders als die Plastikplane war der rötlich-braune Hundekadaver im Waldboden auf seinen Fotos zwar nicht zu erkennen.
Die Sache ist aber auch deswegen plausibel, weil Kirsten Heisig, die hier in der Nähe gestorben sein soll, ebenfalls einen Hund hatte, ohne den sie nicht auf die Straße ging: »Ja ich weiß, dass Sie einen Hund hatte«, schrieb mir der Berliner Stadtverordnete René Stadtkewitz: »Sie erwähnte ihn hin und wieder als ihren persönlichen Schutz, wenn sie allein in Parks oder durch den Wald joggen ging. Dass Sie dies regelmäßig tat, hat man ihr wohl angesehen. Was aus dem Hund geworden ist und ob sie ihn an diesem Tag dabei hatte, weiß ich nicht.« Nun, wenn es sich dabei um ihren »Schutzhund« handelte, hatte sie ihn sehr wahrscheinlich dabei.
Diese Frau also wurde hier im Wald tot aufgefunden, und drei Tage später fand ein Spaziergänger hier eine Plastikplane, einen Hundekadaver und eine grabähnliche Anlage. Nur hätte Kirsten Heisig bei einem Selbstmord wohl kaum vorher ihren Hund umgebracht und auch noch verschnürt – von der eigenen Leiche einmal ganz zu schweigen. Für einen Mörder würde es jedoch durchaus Sinn machen, zuerst den erklärten »Schutzhund« seines Opfers zu töten und anschließend beide zu verscharren.

Plastikplane mit Verwesungsgeruch im Tegeler Forst
Erhöht man den Kontrast des Fund-Bildes, tritt klar ein etwa zwei Meter mal 70 Zentimeter großes Rechteck zutage, was in etwa den Abmessungen eines menschlichen Grabes entspricht. Die Plastikplane liegt dabei an einem der kurzen Enden.

Plastikplane mit grabähnlichem Rechteck im Tegeler Forst (erhöhter Kontrast)
Einen Tag, nachdem der Spaziergänger seinen Fund der Polizei gemeldet hatte, lagen plötzlich massive Baumstämme auf dem Grab, und zwar der Länge nach. Hätte es sich um belanglose Funde gehandelt, beispielsweise nur um einen von einem Anwohner bestatteten Hund, hätte es sicher gereicht, das Ganze zu entfernen. Statt dessen wurde ein enormer Aufwand getrieben, der sich nun rekonstruieren lässt.
In dem lockeren Mischwald am Elchdamm wird keine Holzwirtschaft betrieben. Das heißt, es gibt hier auf weite Sicht keine Holzstapel, Waldfahrzeuge und anderes schweres Gerät, das man zur Holzgewinnung und -bearbeitung benötigt. Das heißt, der Holzstapel ist kein Zufall, sondern eine Anomalie und wurde ganz bewußt an dieser Stelle platziert. In der Nähe des jetzigen Holzstapels lag nur ein umgelegter Baum, von dem die kurzen, aber sehr schweren Stücke abgesägt wurden. Dafür wurde offenbar extra ein schweres Waldfahrzeug heran transportiert, dessen Spuren mein Informant gesehen hat. Dieses Fahrzeug wurde benötigt, weil die schweren Stämme sonst nur von mehreren Männern zu bewegen gewesen wären. Möglicherweise konnte das Fahrzeug auch gleich sägen.

Von diesem umgelegten Baum wurden die kurzen Stücke abgesägt

Der umgelegte Baum mit dem daraus abgesägten Holzstapel
Das Heisig-Grab mit frischen Blumen
Bemerkenswert ist, dass das mannsgroße Rechteck im Waldboden dabei wohl ebenfalls gesehen wurde, denn die Baumstämme wurden nicht irgendwie, sondern genau der Länge nach darauf gelegt. Das heißt, dass dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls die längliche Form des Ganzen erkannt wurde und abgedeckt werden sollte.

Die Baumstämme wurden der Länge nach über das »Grab« gelegt.
Der ursprünglich vorgesehene Teil 4 wird nun Teil 5: »Die seltsamen Selbstmorde von Berlin«. Demnächst.
Copyright © 2010 Das Copyright für die Artikel von Gerhard Wisnewski liegt beim Autor.
Auf einer winzigen, weitgehend unbekannten Insel an der Ostseeküste liegt das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit (FLI). Seit der Entdeckung der Vogelgrippe auf der in unmittelbarer Nachbarschaft von Riems gelegenen Insel Rügen herrscht beim FLI Hochbetrieb. Im In- und Ausland sind die FLI-Leute gefragte Experten bei der Bekämpfung der Vogelgrippe. Der Witz dabei ist, daß erstens niemand weiß, wie die Vogelgrippe nach Rügen kam und zweitens, daß die Krankheit ausgerechnet in unmittelbarer Nähe jener Labors ausbrach, in denen das Virus schon lange vorhanden ist, nämlich der Labors des FLI. Und drittens, daß die mutmaßlich befallenen Vögel just in diese Labors zur Untersuchung transportiert wurden, um das H5N1 Virus zu diagnostizieren. Was am 16. Februar 2006, nach einer langen Folge düsterer Prophezeiungen durch das Institut, auch geschah. Im Folgenden dokumentiere ich ein kleines «Vogelgrippe-Tagebuch», das ich aus den Pressemitteilungen des Instituts zusammengestellt habe.
Insel Riems, 13. Januar 2005. In den nächsten Wochen brechen drei Experten des Instituts für Epidemiologie des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) vom Standort Wusterhausen (Brandenburg) zu Reisen in zwei von der Vogelgrippe betroffene Länder auf. Wie der Präsident des FLI, Prof. Dr. Thomas C. Mettenleiter, heute bekannt gab, werden die beiden Epidemiologen im Rahmen von Missionen der Welternährungsorganisation FAO in Rumänien und der Türkei unterwegs sein, um den dortigen Behörden bei der Bekämpfung der Vogelgrippe zur Seite zu stehen.
Insel Riems, 25. Januar 2006. Deutschland und Frankreich unterstützen mit einer gemeinsamen mobilen Einsatzgruppe den europaweiten, von der EU-Kommission koordinierten Kampf gegen die Vogelgrippe. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), als Bundesoberbehörde verantwortlich für die wissenschaftliche Koordination der Tierseuchenbekämpfung in Deutschland, soll dabei eine führende Rolle übernehmen.
«Das FLI verfügt über die entsprechende wissenschaftliche Expertise und Erfahrung, um die Leitung der geplanten ‚Task Force Tierseuchen‘ zu übernehmen», so der Präsident des Instituts, Prof. Thomas Mettenleiter. Dazu sollen umfassend sowohl in der Epidemiologie als auch in der Diagnostik von Tierseuchen geschulte Experten eingesetzt werden.(…)Das nationale Referenzlabor für aviäre Influenza (Vogelgrippe) am Institut für Virusdiagnostik des FLI, das gleichzeitig auch als internationales Referenzlabor des Welttierseuchenamts (OIE) anerkannt ist, untersucht sämtliche Verdachtsfälle in Deutschland. Es bietet europaweit Unterstützung bei der Diagnostik der Vogelgrippe an.
Insel Riems, 01. Februar 2006. Das Friedrich-Loeffler-Institut, FLI, geht in seiner aktuellen Bewertung auf das Risiko einer möglichen Einschleppung von hoch pathogenem H5N1 (Geflügelpest) aus den europäischen Ausbruchsländern ein. Die Gefährdung durch illegale Importe von lebendem Geflügel und Geflügelprodukten wird weiterhin als hoch eingeschätzt. Für eine mögliche Einschleppung des Geflügelpestvirus über Zugvögel differenziert das Institut zwischen den Flugrouten. Demnach stellen über die Südwest- und Zentralroute nach Deutschland ziehende Vögel ein geringes Risiko dar, während für über die Ostroute ziehende Vögel das Risiko einer Viruseinschleppung als mäßig eingeschätzt wird.
Da anhand der Zugrouten keine begrenzten Risikogebiete für Deutschland definiert werden können und keine klare Beurteilung der Situation in den Überwinterungsgebieten möglich ist, empfiehlt das FLI als Schutzmaßnahme eine Aufstallung des heimischen Haus- und Nutzgeflügels für zwei Monate ab dem 1. März. (…)
Eine Einschleppung des hoch pathogenen Influenzavirus vom Typ H5N1 über den Vogelzug kann nicht ausgeschlossen werden.
Insel Riems, 03. Februar 2005. Die Klassische Geflügelpest, oft als Vogelgrippe bezeichnet, kommt nach wie vor in einigen asiatischen Ländern vor. Seit Herbst letzten Jahres betrifft die Tierseuche auch mehrere mittel- und osteuropäische Staaten (Kroatien, Rumänien, Russland, Türkei, Ukraine, Zypern). Umso wichtiger ist die Vorbereitung auf den Notfall und die Übung effektiver Bekämpfungsmaßnahmen in den bisher nicht betroffenen Ländern. Daher führte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) mit dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) erneut eine Notfallübung durch. An der BBK eigenen Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) in Ahrweiler probten vom 31.01. bis 02.02. 2006 rund 30 Fachleute den Ernstfall.
(…)
Die teilnehmenden Experten, Amtstierärzte, Vertreter von Bund und Ländern sowie Fachleute aus Frankreich, Holland und Kroatien werteten die Übung als Erfolg. Der Leiter eines Kreisveterinäramts, der im Mai 2003 den bisher einzigen Fall von klassischer Geflügelpest in Deutschland erfolgreich bekämpft hat, betonte: «Wir waren auf die Situation gut vorbereitet. Geholfen hat uns auch, dass wir kurz zuvor mit unserem Krisenstab in Ahrweiler das Szenario Geflügelpest geübt hatten. Dies hat das Zusammenspiel mit dem Katastrophenschutz und allen Beteiligten der Verwaltung im Einsatzgeschehen sehr erleichtert. Regelmäßige praxisnahe Übungen wie diese sind für ein effizientes Krisenmanagement unerlässlich und helfen uns, auf den hoffentlich nicht eintretenden Ernstfall dennoch angemessen vorbereitet zu sein».
Riems, 09.Februar 2006. (…) Zum Thema Geflügelpest informierten die Wissenschaftler am zweiten Tag über den aktuellen Stand. Nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Institutes geht insbesondere von Zugvögeln, die auf der Ost-Route über den Nahen Osten und die Türkei fliegen, ein Einschleppungsrisiko aus. Da nicht vorhersehbar sei, in welchen Gebieten in Deutschland die Vögel rasten, sei das bundesweite Einsperren der Tiere sinnvoll. Bund und Länder befürworten aufgrund dieser Risikoeinschätzung ein bundesweites Aufstallungsgebot für zwei Monate ab dem ersten März. «Die jetzt gemeldeten Fälle in Nigeria müssen noch abschließend bewertet werden. Nach erster Prüfung bestärken sie uns aber in der Auffassung, dass Eintrag über Zugvögel eine reale Gefahr darstellt», sagte der Präsident des FLI, Professor Thomas Mettenleiter.
Insel Riems, 14. Februar 2006. Der Nachweis von hoch pathogenem H5N1 Geflügelpestvirus in Nigeria und Italien veranlasste das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zu einer Neubewertung des Risikos der Einschleppung der Vogelgrippe nach Deutschland. Für über die Südwest- und Zentralroute aus den Brutgebieten im Frühjahr nach Norden ziehende Wildvögel stufte das FLI die Einschätzung von «gering» auf «mäßig» hoch. Weiterhin unklar bleibt die Situation in Italien und Slowenien mit bestätigten Funden von hoch pathogenem H5N1 Virus und Verdachtsfällen. Eine Einschleppung des Virus durch Wildvögel über kürzere Entfernung kann demnach aber ebenfalls nicht mehr ausgeschlossen werden. Daher empfiehlt das FLI die Aufstallung des heimischen Geflügels zum nächst möglichen Zeitpunkt.
In den letzten Tagen meldeten einige europäische Länder, unter anderen Bulgarien, Italien und Slowenien, Nachweise oder Verdachtsfälle des Geflügelpestvirus H5N1 bei Wildvögeln, vor allem bei Höckerschwänen. (…) Ein Eintrag durch andere Wasservögel kann ebenso wenig ausgeschlossen werden wie eine Migration der Schwäne aus den Ausbruchsgebieten in Kroatien und dem Donaudelta. ‚Offenbar scheinen Schwäne aber besonders empfindlich für das Virus zu sein und können als Indikatortiere angesehen werden‘, so Mettenleiter. Höckerschwäne sollten daher während des Wildvogel-Monitorings im Frühjahr verstärkt beobachtet und vor allem kranke oder tot aufgefundene Tiere in jedem Fall auf Infektionen mit Influenzaviren untersucht werden.
Insel Riems, 16. Februar 2006. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, auf der Insel Riems in Mecklenburg-Vorpommern ist in Deutschland für die Sicherung einer effizienten Tierseuchendiagnostik zuständig. Es führt über 40 nationale Referenzlaboratorien für gefährliche Tierseuchen. Darunter befindet sich auch das nationale Referenzlabor für aviäre Influenza (Vogelgrippe) und damit die zentrale Stelle für den Nachweis von Geflügelpestviren in Deutschland. Seit Mai letzten Jahres wurde dem Institut darüber hinaus die Funktion eines internationalen Referenzlabors der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) für die Vogelgrippe übertragen.
Sämtliche Verdachtsfälle auf Vogelgrippe bundesweit werden am FLI abgeklärt. So auch die Verdachtsproben von der Insel Rügen: Am Dienstag um 16.00 trafen die Proben vom Landesamt für Landwirtschaft und Lebensmittelüberwachung in Rostock am FLI ein und bereits um 19.00 konnte der Präsident des Instituts, Prof. Dr. Thomas C. Mettenleiter, den Nachweis von Influenzavirus vom Typ H5N1 bekannt geben. Zum Nachweis des Erregers kommen modernste molekularbiologische Nachweisverfahren zum Einsatz, die innerhalb kürzester Zeit eine sichere Diagnose erlauben. Dabei wird das Erbmaterial des Erregers zunächst im Reagenzglas millionenfach vermehrt, um so besser detektiert zu werden. Anschließend erfolgt die Charakterisierung des Materials.
Die Proben von der Insel Rügen werden derzeit am FLI weiter untersucht, um den Verdacht auf das Vorliegen der stark krankmachenden(hoch pathogenen) Variante des H5N1 Virus zu bestätigen. Mit weiteren Ergebnissen wird im Laufe des Tages gerechnet.
Gerhard Wisnewski
c/o Kopp Verlag, Bertha-Benz-Str.
72108 Rottenburg a.N.